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"Banker" - was bedeutet dies eigentlich aktuell und was wird es in Zukunft bedeuten?
Bachelor / 20 January 2017
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Bachelor of Arts Class of 2018
Timo Schuster studiert im Bachelor of Arts in München und wird 2018 graduieren.

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Vor genau dieser Frage stand ich im Februar 2013 nach meiner erfolgreich abgelegten Prüfung zum Bankkaufmann. Die Finanzkrise sorgte für immer mehr gravierende Umbrüche in der Bankenlandschaft. Keine Bank welche ohne Rationalisierungsmaßnahmen  mehr auskam und die volle Stärke der neuen Marktteilnehmer im Online-Banking zu spüren bekam.

Da kommt man mit 18,5 Jahren dann schon einmal ins Grübeln – Und nun? – dachte ich mir. Eigentlich wollte ich nach der Ausbildung der Bank erst einmal den Rücken kehren und mein Fachabitur nachholen. Doch mir wurde eine, so schien es mir, entspannte Tätigkeit für das Investment Banking angeboten. Ich sollte Backoffice Tätigkeiten übernehmen und hätte keinen Zahlen- und Vertriebsdruck, welcher mich zusätzlich belastet hätte. Für mich stand bis dato fest, dass ich weder einen Beratungs- noch einen Servicejob (die beiden klassischen Tätigkeiten nach der Ausbildung zum Bankkaufmann) unter den zu der Zeit vorliegenden Gegebenheiten hätte annehmen wollen. So kam ich dank folgender Überlegungen zu dem Entschluss die Stelle im Backoffice anzutreten: Ich behalte ein unbefristetes Arbeitsverhältnis, eine sichere monatliche Einnahme, die Sammlung von Berufserfahrung und die Möglichkeit mich berufsbegleitend weiterzubilden.

Die ersten Monate mit der Einarbeitung im neuen Job vergingen. Trotzdem behielt ich das Thema Weiterbildung immer im Kopf. Denn desto länger man aus dem Lernen raus ist desto schwieriger wird der erneute Einstieg. Durch regelmäßigen Kontakt zu ehemaligen Azubi Kollegen kristallisierten sich dann relativ zügig zwei mögliche Weiterbildungsmaßnahmen heraus. Einmal der Bankfachwirt und einmal der Wirtschaftsfachwirt. Nur welcher wäre denn nun der Richtige für mich? Da nicht mal ein halbes Jahr nach Ende meiner Ausbildung vergangen war stand ich wieder vor der selben Frage: “Banker” – was bedeutet dies eigentlich aktuell und was wird es in Zukunft bedeuten? Sollte ich nun also eine Weiterbildung in eine angeschlagene Branche vollziehen oder mir doch die Option für mögliche Schritte in ein Industrieunternehmen offen halten? Ich entschied mich für letzteres. Oft fragte ich mich wo ich in zehn Jahren stehen könnte. Da erschien mir ein Industrieunternehmen mit all seinen unterschiedlichen Aufgabenbereichen tatsächlich wahrscheinlicher als eine Bank. So startete der Wirtschaftsfachwirt im Herbst 2013. Eine anstrengende aber auch spannende und interessante Zeit sollte vor mir liegen. Die Eingewöhnung überwiegend Samstags Unterricht bzw. Vorlesungen zu besuchen erforderte viel Disziplin und ein gutes Zeitmanagement. Letztendlich endete der Fachwirt nach etwas mehr als zwei Jahren mit der mündlichen Prüfung im Februar 2016.

Trotzdem änderte sich meine Ansicht innerhalb des Fachwirts zu dem Thema wie es mit den Banken in Zukunft weitergehen könnte. Es setzte sich mehr und mehr die Meinung in meinem Kopf fest, dass es immer einen Bedarf an gebildeten, engagierten und motivierten Bankmitarbeitern geben wird. Hier würde sich dann buchstäblich die Spreu vom Weizen trennen. Denn nur wer sich aus der Masse abheben und herausstechen kann, der wird für Arbeitgeber im Bankensektor interessant sein und die Möglichkeit erhalten sich zu beweisen.

Das Übrige erledigte dann mein Arbeitgeber, indem er auf berufsbegleitende Weiterbildungen zum Bachelor of Arts der Frankfurt School verwies. Ich informierte mich ausführlich über den angebotenen Bachelor und kam zu dem Entschluss es anzupacken.

Im Endeffekt ist vom Ablauf kein großer Unterschied zum Wirtschaftsfachwirt. Die Vorlesungen finden überwiegend Samstags statt. Was ich als sehr positiv erachte ist die Nutzung eines iPads welches all unsere Lehrinhalte per App bereitstellt. So müssen keine Skripte oder Unterlagen transportiert werden. Nach wie vor bin ich fest davon überzeugt, dass mir der Bachelor of Arts zu attraktiven Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten verhelfen kann. Dies unterstreiche ich mit dem Fakt, dass ich regelmäßig Anfragen aus Personalabteilungen großer Banken und Unternehmen erhalte, welche meinen Werdegang als äußerst interessant erachten und mich näher kennenlernen möchten.

Das erste Semester neigt sich nun dem Ende zu. Mein Fazit lässt sich bis dato so beschreiben, dass ich eine Bank und deren Strukturen deutlich besser verstehen kann. Viele Dinge werden im Arbeitsalltag einfach ohne zu hinterfragen hingenommen. Diese Themen erschließen sich mir von Vorlesung zu Vorlesung immer mehr. Dies soll aber auch nicht bedeuten, dass der Bachelor ein Selbstläufer ist. Ich habe trotzdem noch den Bedarf mir einige Dinge im Selbststudium zu verinnerlichen und zu festigen.

Jeder Banker, der einen Wirtschaftsfachwirt absolviert hat, im Bankensektor bleiben möchte und sich nochmal weiterbilden möchte, der kommt um diesen Bachelorgang  garantiert nicht herum.

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