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Reden ist Silber, Schweigen ist Gold: Die Wirksamkeit von Pausen in jeder Kommunikationssituation, Teil 1
Weiterbildung / 29. Juni 2017
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Dozent Aus- und Weiterbildung
Kristoffer Trautmann ist Gründer von thetrainercommunity, einer wachsenden Online und Offline Community für Trainer, Berater und Coaches. Für Menschen dieser Professionen, die den persönlicher Wachstum vor dem professionellen Wachstum stellen, und in Kontakt mit sich selbst und anderen sein wollen. Er arbeitete sieben Jahren als Trainer und Konzeptionist im Bereich Aus- und Weiterbildung an der Frankfurt School of Finance & Management. In dieser Funktion war er für die Konzeption von Trainings und Weiterbildungsmaßnahmen verantwortlich und unterstützte Kunden – von Auszubildenden bis zu Führungskräften – deutschlandweit in Form von Seminaren und Workshops. Seiner Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann an der Universität des Saarlandes schloss er ein Studium der Psychologie an der Fernuni Hagen an. Bevor er 2009 zur FS kam, arbeitete er freiberuflich als Eventmanager für das Musikfernsehen.

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Für jemanden, der vor anderen Menschen spricht oder präsentiert, gibt es kaum eine unangenehmere Kommunikationssituation als die, in der man merkt, dass Zuhörer oder Gesprächspartner gedanklich abwesend sind und man selbst sein Kommunikationsziel verfehlt hat. Ob beruflich oder privat kann dies ein Szenario sein, das noch lange nachwirkt.

Handelnde in der Kommunikationssituation

Kommunikation – und damit alle, die daran teilnehmen – besteht im weitesten Sinne aus drei Gruppen: Vielredner, Standby-Redner und souveräne Redner. Vielredner sprechen oftmals „ohne Punkt und Komma“. Zuhörer folgen ihm zunächst noch gespannt und erhöhen eventuell sogar ihre Aufmerksamkeit. Wird allerdings andauernd in hohem Tempo geredet, schalten sie ab. Standby-Redner machen übermäßig viele oder zu lange Pausen. Hier stockt der Redefluss und bewirkt beim Zuhörer den Standby Modus. Den Zuhörer daraus zurückzugewinnen, ist schwer. Die dritte Gruppe, die souveränen Redner, setzen Pausen sinnvoll und wirksam ein. Zuhörer erleben sie als kompetent und verständlich in ihrem Vortrag.

Doch wie erhöht man seine Wirkung auf andere ohne große Anstrengung? Wie strahlt man Kompetenz und Souveränität aus und erfasst gleichzeitig seine Zuhörer besser? Wie wird man selbstbewusst und ist sich dieser Wirkung bewusst? Und wie soll dies alles mit einer Pause erreicht werden? Diese Fragen wecken berechtigte Zweifel. Die Vorstellung der richtigen Rede ist verlockend. Jedoch ist der Weg dahin oftmals eine Herausforderung, da man die Hürde des Nicht-Redens – der Pause – überwinden möchte.

Themen durch Pausen platzieren

Sprechen zwei inhaltlich absolut souveräne Redner vor einem Publikum, wird der eine nachhaltigere Wirkung erzielen und Themen verständnisvoller platzieren, der weiß wann eine Pause sinnvoll ist und wann nicht.

Was genau ist unter einer Pause zu verstehen? Oberflächlich betrachtet ist es eine Redepause. Ein Schweigen. Doch was passiert genau in dieser Pause beim Publikum und beim Redner? In genau dieser Redepause werden die Informationen vom Zuhörer verarbeitet und gespeichert. Der Redner gibt dem Zuhörer Zeit, um über das Gehörte nachzudenken. Selbst der scharfsinnigste und aufmerksamste Zuhörer wird ganz automatisch die Informationen verarbeiten und miteinander verknüpfen.

Souveränität, Kompetenz, Selbstbewusstsein

Gleichzeitig hat die Redepause einen großen Einfluss auf die Wirkung des Gesagten. Das gesprochene Wort bekommt dadurch mehr Bedeutung. Der Redner wirkt souverän und kompetent, wenn er nach einem kräftigen Argument eine Wirkungspause macht, statt ohne Pause weiterzusprechen. Dies hinterlässt Eindruck auch bei dem kritischsten Auditorium, wenn der Redner Pausen gezielt einsetzt und Selbstbewusstsein ausstrahlt.

Es gibt noch weitere Möglichkeiten, um die Wirkung der Pause weiter auszubauen. Auf diese wird in Teil 2 „In der Ruhe liegt die Kraft“ dieser Blogreihe über Kommunikationssituationen eingegangen.

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