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Drei häufige Missverständnisse über Führungsverhalten
Executive Education / 24 June 2018
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Managerin for Degree Programms & Executive Education
Melanie Hilbert ist Managerin Executive Education bei der Frankfurt School of Finance & Management und dort für die Programmentwicklung, Konzeption und Umsetzung von Seminaren, Ausbildungsprogrammen und Coachings für Führungskräfte und Geschäftsleiter in den Bereichen Leadership, Strategie und Innovation zuständig. Frau Hilbert ist seit über zehn Jahren in der Personalberatung und -weiterbildung tätig.

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Deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stellen Ihren Führungskräften kein besonders gutes Zeugnis aus. Im Führungskräfte-Report der Bewertungsplattform kununu kommen Vorgesetzte gerade einmal auf 3,2 von 5 Punkten. Am meisten hadern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Unternehmenskulturen, in denen Entscheidungen von oben nach unten getroffen werden. Entsprechend wünschen sich die Belegschaften mehr Entscheidungsspielraum und Verantwortung.

Höchste Zeit also, drei häufige Missverständnisse über Führungsverhalten beim Namen zu nennen – und einen Wandel einzuleiten.

 1. Führungskräfte müssen viel reden

Stimmt nicht! Führungskräfte müssen vor allem gut zuhören können. Um diese Kompetenz ist es allerdings nicht all zu gut bestellt. Laut einer Studie der Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft bezeichnet mehr als die Hälfte der deutschen Arbeitnehmerinen und Arbeitnehmer ihre Vorgesetzten als schlechte Zuhörer. Demnach bilden Führungskräfte sich viel zu früh eine Meinung. Sie beurteilen Aussagen zu schnell. Besser wäre es, genauer hinzuhören, nachzufragen und zu einem gemeinsamen Verständnis zu kommen. Und warum hören Führungskräfte so oft nicht richtig zu? Viele Manager möchten als Macher wahrgenommen werden. Zuhören klingt diesen Führungskräften zu sehr nach Passivität und Beeinflussbarkeit. Ein Irrweg: So fließt die Kompetenz der Teams nicht ausreichend in Entscheidungen ein.

 2. Führungskräfte müssen alles (besser) wissen

Auch diese Aussage offenbart ein grundlegendes Missverständnis über Führungsaufgaben. Führungskräfte sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich zum Erfolg führen – und nicht die Arbeit der Teams erledigen. In diesem Sinn bedeutet Führen vor allem Delegieren und Vertrauen.Gerade junge Führungskräfte verzetteln sich häufig. Sie verstehen Führungsverantwortung falsch – und kontrollieren bis in die Details. Das untergräbt auf Dauer die Motivation und das Verantwortgefühl der Teams. Stark ausgeprägt ist das Einmischen in andere Arbeitsbereiche bei Führungskräften, die zuvor selbst im Team gearbeitet haben. In dieser Konstellation tun neue Führungskräfte besonders gut daran, ihren Nachfolgern Vertrauen zu schenken. Außerdem: In Zeiten immer komplexer werdender Projekte ist es ohnehin aussichtslos, Expertenwissen in allen relevanten Handlungsfeldern zu entwickeln.

3. Führungskräfte müssen den Weg vorgeben

Noch so ein häufiges Missverständnis: Führungskräfte geben nicht den Weg vor, sondern das Ziel. Da ist ein entscheidender Unterschied. Die Ziele sollten so klar wie möglich sein. Nur so können alle an einem Strang in Richtung Ziel ziehen. Den Weg erarbeiten Führungskräfte und Teams dann gemeinsam – Schritt für Schritt. Tatsächlich wissen Teams mitunter nicht viel über die Zielvorstellungen der Führungsebene. Das gilt für große Organisationen wie in kleinen Unternehmen. Führungskräfte verraten das Ziel der gemeinsamen Reise nicht – und beziehen selbst nicht Position. Damit hat auch das Team keine Chance, den besten Weg zu finden.

Wenn Sie mehr über Leadership-Themen und Führungsverhalten lernen wollen, besuchen Sie doch die Seminarreihe New Leaders Programm oder das Ein-Tages-Seminar Authentisch führen.

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