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Finanzdienstleister der nächsten Generation
Frankfurt School Verlag / 21 November 2018
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Bachelor of Arts Class of 2018
Before studying in part-time Bachelor programme I entered the Business Clients’ department at Deutsche Bank. Due to personal development and the excellent skills FS provided me I got more professional and confident. Accordingly I became relationship manager for Business and Corporate Clients.

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#FWHH18 #fdng und der Frankfurt School Verlag war dabei! Im Rahmen der diesjährigen Fintech Week in Hamburg durfte ich als Host glänzen. Mit dem Titel Finanzdienstleister der nächsten Generation lockte der FSVerlag anlässlich der Fintech Week Gäste aus ganz Deutschland in ihr Studienzentrum nach Hamburg.

Prof. Dr. Paul Drews von der Leuphana Universität Lüneburg gab das Intro und moderierte durch den Tag, der vor allem durch Beiträge und Diskussionen über verschiedenartige Technologien und Strategien im Wandel der Bankenbranche geprägt war.

Alles anders in Zeiten von Fusionen und KI?

Wie die Welt nach einer Fusion für Geschäftsleitung und Mitarbeiter aussieht, hat Dr. Sven Deglow von der BNP Paribas Deutschland näher erläutert. Ein Unternehmen sieht sich vor allem vor einige Herausforderungen gestellt, wenn aus mehreren Unternehmenskulturen eine wird, wie er am Beispiel der Fusion von DAB und Consorsbank deutlich machte.

Gleichwohl muss sich jede Bank auch die Frage stellen, ob sie mit Technologien und Nutzer-Convenience auf dem neuesten Stand ist. Das gilt für die BNP mit ihren Tochtergesellschaften genauso, wie für andere Banken. Deutlich wurde dies im Beitrag von Sven Guhr, der für die Sopra Steria Consulting diverse Finanzdienstleister berät. Künstliche Intelligenz forciert den Wandel, im Besonderen in der Bankenlandschaft, aber natürlich auch über die Branchen-Grenzen hinweg. Sprache wird die Online-Kanäle dominieren und insbesondere Chatbots werden an Bedeutung gewinnen – die auch die BNP bereits gelaunched hat. Die weitere Entwicklung wird höchstwahrscheinlich rasant verlaufen, momentan stehen wir in Deutschland aber noch am Anfang. Die qualitative Verarbeitung von Sprache wird noch zur Herausforderung werden, wie am Hathaway-Effekt zu erkennen ist. Die comdirect sieht sich hiermit auch bereits konfrontiert. Christian Wendrock-Prechtl zeigte als Bereichsleiter User Interface auf, wie bei ihnen die natürlichen Kommunikationsformen mithilfe von KI das Banking bereits revolutionieren. Eine Überweisung per Sprachsteuerung dauert hier lediglich 15 sec. Dennoch ist die Verarbeitung des sprachlichen Inputs noch zu optimieren. KI kann so vieles, aber nach oben ist definitiv noch einiges an Luft.

Digitalisierung verändert unsere Gesellschaft

Im Grunde braucht man keine Banken mehr, sondern lediglich funktionierendes Banking – findet Dr. Markus Bock von der Sparkassen Finanzinformatik. Die Nutzerbedürfnisse, geprägt durch GAFA (Google, Amazon, Facebook, Apple), haben sich verändert. Diesen ist es gelungen, Nutzer-Convenience zu schaffen und damit riesige Datenschätze aufzubauen. Hiervon sollten auch Banken profitieren, da es für sie doch zwischenzeitlich immens schwieriger ist, Kunden = Nutzer zu generieren. Mithilfe von Kooperationen, u.a. auch zu Fintechs, kann dies gelingen.

Bei all der Digitalisierung steigen aber gleichzeitig auch die Regulatorischen Anforderungen, wie auch am Datenschutz zu erkennen. Auf der einen Seite werden alltägliche Dinge benutzerfreundlicher und kinderleicht, auf der anderen Seite geschieht dies durch die Verarbeitung von persönlichen Daten – ist das immer so wünschenswert? Hierbei stehen sich die DSGVO und die PSD2 noch leicht konträr gegenüber und lassen viel Raum für Diskussion, gab Marc Pussar von KPMG Aussicht.

Doch wie – trotz aller Technologisierung – die Partnerschaft zum Kunden nicht auf der Strecke bleibt, erläuterte Marcus Vitt aus dem Vorstand der Donner & Reuschel AG. Die Kontinuität in der Beratung sollte auch noch in der Zukunft, generationenübergreifend, gelebt werden. In seiner Ansicht bleibt für eine Bank Vertrauen das eigentliche Eigenkapital. Bei Donner & Reuschel wird auch mit der Zeit gegangen: es gibt einen YouTube-Kanal, ein Instagram-Profil und eine digitale Vermögensverwaltung. Zudem werden außergewöhnliche und exklusive Events veranstaltet – zugegeben, eher ein Best Practice für die vermögende Klientel einer Privatbank.

Die Welle als Fazit

Am Ende scheint es wichtig, digitale Kundenschnittstellen zu sichern und die Teilnehmer im Wettbewerb des finanziellen Ökosystems zu kennen. Angelehnt an den Ozean gibt es vor allem drei unterschiedliche Teilnehmer, so Reinhard Tahedl von der Finconomy AG: Digital White Sharks (Google, Facebook), Digital Swordfishes (Check24, interhyp) und Digital Piranhas (scalable, N26) – die Bezeichnungen leuchten ein. All diese sind bereits mittendrin, die Bankenwelt stark zu wandeln. Man sollte sie im Blick haben und sich kommenden Veränderungen stellen.

Widerstand ist am Ende doch zwecklos, die Welle der Digitalisierung wird weiterhin an Fahrt aufnehmen, es ist immer nur die Frage, ob man sich selbst vor oder hinter der Welle befindet?

So wurde ein rundum gelungener Tag, mit viel Inspiration, Input und Diskussion in die gesellige Phase übergeleitet. Bei einem Glas Wein und einem leckeren Happen zu Essen wurde die Möglichkeit rege genutzt, sich noch auszutauschen und zu vernetzen. Ein sehr interessanter Mix an Menschen aus verschiedenen Bereichen der Fintech- und Finanzindustrie, die sich im Hause der Frankfurt School an diesem Tage bereits zu zukunftsweisenden Synergien zusammengefunden haben.

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