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Rhetorik: Die sieben Top-Techniken der Schlagfertigkeit Teil 1
Executive Education / 16 August 2019
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Trainerin
Als Geschäftsführerin leitet sie das Unternehmen Organisation & Personal GmbH. Seit 2002 arbeitet sie als selbständige Trainerin, Coach und Dozentin für Rhetorik, Führung und Selbstmanagement für die Frankfurt School im Bereich Business Executive. Im Rahmen der Themen Persönlichkeit, soziale Kompetenz und Soft Skills betreut sie die Trainings Rhetorik I und Rhetorik II.

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Wir kennen alle die Situationen, in denen wir auf ungerechtfertigte Einwände bis hin zu Beleidigungen sprachlos oder unangemessen abwehrend reagieren. Viel später fällt uns ein, was wir am besten entgegnet hätten – und ärgern uns. Der Schauspieler, Kabarettist und Schriftstiller Werner Finck hat dies treffend beschrieben: „Ich bin auch schlagfertig, aber erst nach zehn Minuten.“ In diesem zweiteiligen Blog stellen wir Ihnen Methoden aus dem Bereich der Rhetorik vor, die helfen können, im richtigen Moment passend zu antworten.

Mit insgesamt sieben Techniken stellen Sie Ihre Schlagfertigkeit, aber vor allen Dingen Ihre positive Überzeugungskraft und Ausstrahlung, in Gesprächen, Business-Meetings oder während Präsentationen professionell unter Beweis.

1. Rhetorik wie Judo anwenden…

…bei Argumenten, die uns unsinnig erscheinen und wir völlig anderer Meinung sind
Am liebsten würden wir sofort und ohne Umschweife mit „Nein“ oder „Aber“ reagieren. Damit erzeugen wir jedoch meist nur Gegendruck. Das Gegenüber hört nicht zu und wartet höchstens ab, bis wir mit unseren Ausführungen fertig sind, um weiter in seinem Sinne zu reden. Reiches Anschauungsmaterial dazu findet man in politischen Talkrunden.

Viel besser ist es, wie im Judo mit „sanfter Kunst zurückzuschlagen“, indem wir mit der Energie des anderen arbeiten. Der Clou: die Aussage des Anderen zunächst wiederholen. Wenn wir andere wiederholen, leihen sie uns gerne ihr Ohr. Danach können wir mit einem verbindenden UND unsere Meinung äußern, am besten mit maximal drei guten Argumenten.

Beispiel: „Sie sind der Meinung, dass man auf keinen Fall so vorgehen soll und ich bin anderer Meinung, weil 1., 2. und 3.

2.  Umdeutungen…

…bei Zuschreibungen, die das Gegenüber negativ meint
Man nennt es auch die Touch-Turn-Talk-Methode, wenn man eine negativ gemeinte Zuschreibung, wie „Du bist so kompliziert.“ oder „Sie sind ein Erbsenzähler.“, ins Positive umdeutet und damit sogar der anderen Person zustimmen kann.

Beispiel: Bill Gates wurde in den Neunzigern während eines Interviews vorgeworfen, man sage über ihn, dass er sei ein richtiger Streber sei. Gates entgegnete sinngemäß: „Wenn Sie mit Streber meinen, dass ich wirklich alles über Computer wissen möchte, um sie analysieren und verbessern zu können, ja, dann bin ich ein Streber.“

3.  Mit Fragen konkret werden…

…bei Killerphrasen und Pauschalurteilen
Wer mit neuen Ideen überzeugen will, sieht sich oft pauschaler Kritik ausgesetzt, wie: „Das funktioniert bei uns nicht.“, „Das haben wir immer so gemacht.“ oder: „Das können Sie gar nicht beurteilen.“ Bei näherem Hinsehen lösen sich diese generalisierenden Argumente oft auf. Es gilt, die anderen zum realistischen Denken zu bewegen, am besten mit konkreten Fragen zu diesem Thema.

Beispiele: „Wie meinen Sie das?“, „Können Sie mir das näher erläutern?“, „Gehen Sie aus von…?“, „An was denken Sie genau?“ oder: „Worauf beziehen Sie sich konkret?“.

4.  Übertreibungen…

…bei eindeutig negativen Zuschreibungen
Wenn wir negative Urteile oder gar Beleidigungen über uns hören, können wir den anderen den Wind aus den Segeln nehmen, indem wir bis ins Absurde übertreiben.

Beispiel: „In deinem Alter kann man die Jugend nicht mehr verstehen. Durftest du überhaupt schon mit 18 wählen?“ – „Wo denkst du hin, wir hatten noch gar kein Frauenwahlrecht.“

In Seminaren und Weiterbildungen können Sie Ihre rhetorischen Fähigkeiten erkennen und gezielt ausbauen. Wie Sie die für Sie richtige innere Haltung entwickeln, um Gesprächspartnern passend und auf Augenhöhe zu begegnen, erfahren Sie in Teil 2 dieses Blogs.

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