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Agilität trotz Homeoffice: So funktioniert die Zusammenarbeit im Team
Weiterbildung / 16. April 2020
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Produktmanagerin Projektmanagement
Barbara Rave (M.A.) ist Produktmanagerin im Bereich Professional & Executive Education der Frankfurt School. Sie konzipiert Weiterbildungsprogramme in den Themenfeldern Strategy & Change Management sowie Technology & Operations.

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Die Arbeit agiler Projektteams ist durch regen Austausch geprägt. Das wird aktuell durch den Ausbruch des Coronavirus massiv erschwert. Teams sehen sich plötzlich räumlich voneinander getrennt, das kann für die Anwendung agiler Methoden wie Scrum oder Kanban eine große Herausforderung darstellen. Durch die Anpassung einiger Faktoren an die aktuelle Situation ist es jedoch weiterhin möglich, als agiles Team zu funktionieren und Projekte erfolgreich zu verwirklichen.

Daily Standups

Die intensive Kommunikation der Teammitglieder wird momentan durch das Arbeiten von zuhause gebremst, ist jedoch vor allem bei der Arbeit nach Scrum essentiell. In Meetings werden Stories und Backlogs besprochen und die aktuellen Zwischenstände eruiert. Aktuell ist dies durch das Kontaktverbot, ausgelöst von COVID-19, nicht im direkten persönlichen Austausch möglich. Stattdessen arbeitet ein Hauptteil der agilen Teams im Homeoffice. Einigen Teammitgliedern fällt es dabei nicht immer leicht, den bewährten Rhythmus beizubehalten und die Routine zu etablieren. Um dem entgegenzuwirken, sollten Sie (bzw. der Scrum Master) tägliche Meetings organisieren. So wird der Austausch aufrechterhalten. Diese Daily Standups können dabei gern mehrfach am Tag stattfinden. Bei einem gewünschten Nine-to-five-Standard bietet es sich an, gleich morgens um 9.00 Uhr mit einem Morning Call zu starten. So beginnen Sie den Arbeitstag mit einem Austausch im Team und alle sind auf dem gleichen Stand, bevor der Arbeitstag „richtig“ los geht. Am Nachmittag sollte sich das agile Projektteam gegen 15.00 Uhr noch einmal virtuell zusammensetzen und die „Achievements of the Day“ besprechen. Nutzen Sie für den Austausch die Video-Funktion Ihres Kommunikationstools – Mimik, Gestik und Körperhaltung bieten zusätzlich zur Stimme wichtige Parameter für die richtigen Interpretationen.

Im Nachgang an dieses Meeting hat der eine oder andere dann noch Zeit, etwas schnell umzusetzen, was in der Besprechung diskutiert wurde. So bleibt der Taktschlag der Sprints hoch und jeder im Team weiß, welche Aufgaben anstehen und wer gerade woran arbeitet. Das Team bleibt auf diese Weise in der Position, Problemstellungen gemeinsam zu lösen und aus der entstandenen Isolation auszubrechen.

Kunden einbinden

Berechtigterweise sind momentan auch einige Kunden besorgt und äußern Bedenken gegenüber agile Projekt-Methoden, weil der Austausch nicht mehr in der gewohnten Weise erfolgt. Binden Sie die Ansprechpartner daher in Weekly Reviews ein, um das Vertrauen in den Prozess wieder zu stärken und auch Ihren Kunden ein Wir-Gefühl als Teil des Projektteams zu vermitteln. Jetzt ist die richtige Zeit, um starre Grenzen zu verwischen und für mehr Transparenz zu sorgen.

Es bietet sich darüber hinaus an, die Sprints auf eine Woche zu verkürzen: Kompakter gebündelte Aufgaben sind leichter zu überblicken und auch das Update für den Kunden sprengt dann keinen zeitlichen Rahmen.

Wer diese Tipps beherzigt, dürfte in Bezug auf Performance-Einbußen keine bösen Überraschungen erleben. Sollten Sie bei der Umsetzung Ihrer agilen Methoden im Homeoffice Hilfe brauchen: Wir unterstützen Sie gerne!

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