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Qualifizierung im Bank-Risikomanagement: Dauerbrenner mit neuen Vorzeichen
Weiterbildung / 25. April 2023
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Senior Programm Manager
Ulf Mayer ist seit Anfang 2023 Senior Programm Manager in der Executive Education der Frankfurt School und mit seinem Team für die Themen Risikomanagement, Compliance und Audit verantwortlich. Er ist seit über 20 Jahren als Bildungsmanager in der beruflichen Weiterbildung rund um Finanz- und Kapitalmärkte tätig, u.a. bei der Deutschen Börse und der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Manager (DVFA). Neben dem Studium der Politikwissenschaften und Volkswirtschaftslehre hat er 2013 das Berufsdiplom CIIA – Certified International Investment Analyse der ACIIA abgelegt.

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Die globale Finanzkrise 2008 hat eine Zeitenwende im Risikomanagement von Banken und Sparkassen eingeleitet. Es wurden zahlreiche regulatorische Vorschriften eingeführt, um das Risiko von Bankausfällen zu minimieren. In diesem Zusammenhang wurden auch die entsprechenden Abteilungen in den Banken deutlich ausgebaut. In den zehn Jahren nach der Finanzkrise haben sich die Mitarbeiter:innenzahlen im Bank-Risikomanagement in Deutschland nahezu verdoppelt.

Dabei hat die Qualifizierung von Mitarbeiter:innen eine wichtige Rolle gespielt, um dieses Wachstum auch qualitativ nachhaltig zu gestalten. Eine verbesserte Ausbildung und Schulung hat dazu beigetragen, die Risikokultur und das Risikobewusstsein in den Häusern zu stärken.

In diesem Zusammenhang sind in den Jahren nach der Finanzkrise zahlreiche berufsbegleitende Qualifizierungsangebote im Bereich Bank-Risikomanagement entstanden. Herausforderung dabei war, nicht nur den erfahrenen Bankmitarbeitern die notwendigen Kenntnisse im Risikomanagement zu vermitteln, sondern auch methodisch hochqualifizierten Mitarbeiter:innen mit einem mathematischen oder naturwissenschaftlichen Hintergrund ein Verständnis für die Funktionsweise einer Bank und das Zusammenspiel unterschiedlicher Risikotreiber zu vermitteln.

Insgesamt hat die Qualifizierung von Mitarbeiter:innen im Bank-Risikomanagement dazu beigetragen, die Stabilität und Sicherheit des Bankensystems zu erhöhen, indem sie die Fähigkeit der Banken verbessert hat, Risiken zu identifizieren, zu bewerten und zu steuern. Die aktuellen Entwicklungen rund um regionale Banken in den USA und auch die Credit Suisse im Frühjahr 2023 haben uns jedoch deutlich vor Augen geführt, dass Risikomanagement weiterhin eine wichtige Rolle spielt.

Die Aufbauarbeit im Bank-Risikomanagement ist geleistet

Die Phase des massiven Personalaufbaus ist mittlerweile vorüber. Die Teams haben eine entsprechende Größe erreicht und neben der Qualifizierung ist umfangreiches Erfahrungswissen entstanden. Somit steht das Onboarding neuer Mitarbeiter:innen heute unter anderen Vorzeichen. Es geht nicht mehr darum, möglichst schnell Kapazitäten aufzubauen, sondern primär darum, den üblichen Mitarbeiter-Turnover zu handhaben. Durch den entsprechenden Erfahrungsschatz in den Abteilungen und ausreichende Ressourcen kann heute ein Teil der Qualifizierung auch On-the-Job erfolgen. Damit verändert sich das Anforderungsprofil an entsprechende Qualifizierungsangebote.

Daher hat die Frankfurt School of Finance & Management ihre berufsbegleitenden Zertifikatsstudiengänge im klassischen Bank-Risikomanagement im vergangenen Jahr komplett überarbeitet. Aus vier eigenständigen Angeboten u.a. mit den Schwerpunkten Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko bzw. Marktpreisrisiko wurde eine generalistische Weiterbildung im Risikomanagement: Risikomanager Frankfurt School. Hierauf aufbauend gibt es nunmehr drei Experten-Bausteine, die optional gebucht werden können und wiederum auf die oben genannten Schwerpunkte hin ausgerichtet sind. Insgesamt sind die Angebote im klassischen Risikomanagement somit kompakter und fokussierter.

Neue Herausforderungen: ESG als Risikotreiber

Auch wenn wir im klassischen Bank-Risikomanagement über das vergangene Jahrzehnt eine umfassende Professionalisierung konstatieren können, bleiben zahlreiche Herausforderungen. So baut der gewachsene Erfahrungsschatz auf einer Phase der Null- oder Negativzinsen auf. Das Konzept des risikolosen Zinses hat jedoch einen großen Einfluss in zahlreichen Risikomodellen.

Hinzu kommt, dass sich die Risikolandschaft verändert. Insbesondere ESG-Faktoren (Environmental, Social and Governance) stellen als Risikotreiber eine ganz neue Herausforderung dar. Und nicht nur mit Cyber-Risiken gewinnt das operationelle Risiko zunehmend existenzielle Bedeutung.

Die Ausgangslage hier ist mit der Zeit nach der Finanzkrise vergleichbar: Die Regulierung nimmt zu, und gut ausgebildete Fachkräfte in diesen Themen sind rar.

Hier hat die Frankfurt School of Finance & Management ihr Angebot angepasst und an den neuen Herausforderungen ausgerichtet. Zum einen wurde das Thema Nachhaltigkeitsrisikomanagement als neues Modul in den Zertifikatsstudiengang Risikomanager Non Financial Risks aufgenommen. Zum anderen wurden die Themen IT-Risiko und 3rd Party Risk gestärkt. Durch eine Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Operational Risk Management haben die Teilnehmer:innen außerdem die Möglichkeit, an drei aktuellen Fachkonferenzen zu den Themen Operationelle Risiken, ESG-Risiken und quantitative Methoden im Non-Financial Risk Management teilzunehmen. Somit wird neben der reinen Wissensvermittlung auch der aktive Austausch mit einem großen Kreis von Praktiker:innen ermöglicht.

Qualifikation mit Zertifikat der Frankfurt School

Das Absolvieren eines Zertifikatsstudiengangs bietet neben aktuellem Fachwissen nach erfolgreicher Prüfungsteilnahme auch ein entsprechendes Zertifikat der Frankfurt School of Finance & Management. Mit diesem Abschluss dokumentieren die Absolvent:innen aktuelles Know-how von einer der führenden Business Schools in Europa.

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