FRANKFURT SCHOOL

BLOG

Warum die KI-getriebene Task-Revolution die größte Chance für Führungskräfte ist
Weiterbildung / 21. Juli 2025
  • Teilen

  • 77

  • Drucken
CEO Körber Digital
Daniel Szabo ist ein mehrfach ausgezeichneter Innovation Executive und Investor mit Fokus auf KI-getriebene Geschäftsmodelle und skalierbare Unternehmensarchitektur. Als CEO von Körber Digital baute er das größte Corporate AI Venture Studio Europas auf, skalierte das Team von 90 auf 450 Mitarbeitende und gründete drei SaaS-Unternehmen mit zweistelligen Millionenumsätzen. Er bringt tiefe operative Erfahrung aus zahlreichen Branchen mit – darunter Industrie, Life Sciences, Software, Hardware und digitale Plattformen – und ist spezialisiert auf die Kombination von B2B-Geschäftsmodellen mit technologischer Infrastruktur. Heute entwickelt Szabo Plattformen in den Bereichen KI, Unternehmensnachfolge und Mittelstandstransformation – mit einem klaren Fokus auf Systemarchitektur statt Einzellösungen. Als WEF Global Innovator, Harvard-Absolvent und Top 40 under 40 gestaltet er aktiv die Zukunft der europäischen Digitalwirtschaft.

Autorenprofil

Mehr Blog Posts
Der Certified Compliance Porfessional: ein fachlicher und strategischer Mehrwert!
Von DORA zu NIS2: Die nächste Stufe der Cyber-Resilienz
Datenprozesse und Datenanalysen im internationalen Warenverkehr

Wir befinden uns mitten in der sechsten großen Transformation der Arbeitswelt. Es geht nicht um Jobabbau, sondern um deren Zerlegung. Wer diesen Wandel erkennt, wird entscheidende Vorteile erzielen.

Seit Jahrhunderten ist der „Job“ das grundlegende Bauelement unserer Organisationen. Ein klar definierter Titel, Verantwortlichkeiten, ein Kästchen im Organigramm. Doch generative Künstliche Intelligenz ist nicht einfach nur eine weitere Technologieschicht – sie ist eine Kraft, die dieses Fundament der Arbeitswelt grundlegend zerlegt.

Wir automatisieren nicht nur Aufgaben. Wir betreten das Zeitalter der Task-Revolution – ein Paradigmenwechsel, so tiefgreifend wie die Industrielle Revolution oder die Entstehung des Internets. Das ist keine Zukunftsvision, sondern eine strategische Realität, die bereits jetzt ein neues Führungs- und Organisationsverständnis erfordert. Für Führungskräfte im globalen Business ist das kein „Nice-to-know“ – es ist die Eintrittskarte für den Erfolg von morgen.

Die sechste Transformation der Arbeitswelt

Um die Tragweite dieses Moments zu verstehen, hilft der Blick auf die fünf großen Transformationen der Wirtschaftsgeschichte:

  1. Subsistenzwirtschaft: Arbeit war unspezialisiert, auf das unmittelbare Überleben ausgerichtet.
  2. Fertigungsepoche: Erste Spezialisierungen und effiziente Arbeitsteilung entstanden.
  3. Industrielle Revolution: Massenproduktion, Standardisierung und Fließbänder ermöglichten Skalierung.
  4. Globalisierung: Wie Thomas Friedman sagte – die Welt wurde „flach“, vernetzt durch globale Lieferketten.
  5. Digitale Revolution: Marc Andreessen erkannte: „Software is eating the world“ – jede Branche wurde transformiert.

Jetzt erleben wir die sechste Transformation: Die Task-Revolution. KI zerlegt Wissensarbeit in ihre kleinstmöglichen Bestandteile – Aufgaben – und definiert neu, wie Wertschöpfung entsteht.

Die große Dekonstruktion: Von Jobtiteln zu Task-Flows

Jobtitel wie „Marketing Manager“ oder „Financial Analyst“ verschleiern die tatsächliche Komplexität. Diese Rollen bestehen aus Dutzenden individueller Tasks – mit sehr unterschiedlichen Potenzialen zur KI-Unterstützung.

Beispiel „Marketing Manager“ – Task-Bewertung nach KI-Eignung:

  • Dateneingabe & Dokumentation: 92 % (hohes Automatisierungspotenzial)
  • Standard-Reporting: 87 % (hohes Automatisierungspotenzial)
  • Routine-Kundenkommunikation: 76 % (gut für KI-gestützte Augmentation)
  • Kreative Kampagnenentwicklung: 45 % (moderates Potenzial für kreative KI-Partnerschaft)
  • Strategische Entscheidungen mit hoher Tragweite: 32 % (KI als Analyse-Assistenz, kein Ersatz)

Diese granulare Sicht zeigt: Der „Job“ ist kein monolithischer Block mehr, sondern ein dynamisches Task-Portfolio. Das entwertet menschliche Arbeit nicht – im Gegenteil. Durch Automatisierung repetitiver Tasks gewinnen Menschen Freiraum für strategische, kreative und komplexe Entscheidungen.

Die Zahlen dahinter sind beeindruckend:
80 % der Belegschaft werden mindestens 10 % ihrer Aufgaben KI-getrieben verändern. Bei 20 % betrifft es sogar über die Hälfte der Tätigkeiten.
Produktivitätsgewinne: +14–35 %. Zeitersparnis bei KI-geeigneten Aufgaben: bis zu 48 %.
Kosteneinsparungspotenzial: über 40.000 € jährlich pro betroffener Stelle.

Der neue Organisationsbauplan: Von Hierarchien zu „Task Meshes“

Wenn der „Job“ nicht mehr die Basiseinheit der Arbeit ist, muss sich auch die Organisationsstruktur wandeln. Starre Hierarchien und Funktionssilos weichen dynamischen Task Meshes. Die neue Logik:

  • Arbeit wird um Tasks herum organisiert, nicht um Abteilungen.
  • Teams bilden sich flexibel um Task-Cluster – mit internem Talent, externen Experten und KI-Agenten.
  • Mensch-KI-Symbiose wird zur Norm.
  • Management wandelt sich von Kontrolle zu Orchestrierung – für einen reibungslosen Task- und Ressourcenfluss.

Auch Talentstrategien ändern sich radikal:
Statt für „Rollen“ wird künftig für spezifische Fähigkeiten rekrutiert.
Das ermöglicht fractional Expertise: Ein Weltklasse-Stratege arbeitet 10 Stunden pro Woche – unterstützt durch KI-Ausführung.

Das Leadership-Playbook für die Task-Revolution

Diese Transformation braucht aktives Leadership. Die Rolle der Führungskraft ist nicht mehr „Command & Control“, sondern Flow Orchestrator – Gestalter von Systemen, in denen Mensch und KI gemeinsam maximalen Wert schaffen.

Ihre ersten Schritte:

  1. Task-Analyse durchführen: Rollen zerlegen, Tasks identifizieren, KI-Potenzial bewerten.
  2. Pilotprojekte starten: Kleine, messbare Use Cases schaffen. Ein Team befähigen, Workflows neu zu denken.
  3. Talente & Skills neu denken: High-Value-Kompetenzen identifizieren. In KI-Kollaborationsfähigkeiten investieren: kritisches Denken, Strategie, Kreativität.
  4. Neues Leadership fördern: „Flow Orchestrators“ erkennen und belohnen. Führung neu definieren.

Fazit

Die Task-Revolution ist Realität. Sie ist die größte Chance unserer Generation, menschliches Potenzial freizusetzen und Organisationen agiler, innovativer und wertvoller zu machen.

Die Frage ist nicht ob, sondern wie wir diesen Wandel gestalten.
Sind wir Architekten dieser neuen Arbeitswelt – oder ihre Artefakte?

Die Wahl liegt bei uns.

Der Zertifikatsstudiengang AI for Business vermittelt das nötige Wissen und Know How.Wir befinden uns mitten in der sechsten großen Transformation der Arbeitswelt. Es geht nicht um Jobabbau, sondern um deren Zerlegung. Wer diesen Wandel erkennt, wird entscheidende Vorteile erzielen.

Seit Jahrhunderten ist der „Job“ das grundlegende Bauelement unserer Organisationen. Ein klar definierter Titel, Verantwortlichkeiten, ein Kästchen im Organigramm. Doch generative Künstliche Intelligenz ist nicht einfach nur eine weitere Technologieschicht – sie ist eine Kraft, die dieses Fundament der Arbeitswelt grundlegend zerlegt.

Wir automatisieren nicht nur Aufgaben. Wir betreten das Zeitalter der Task-Revolution – ein Paradigmenwechsel, so tiefgreifend wie die Industrielle Revolution oder die Entstehung des Internets. Das ist keine Zukunftsvision, sondern eine strategische Realität, die bereits jetzt ein neues Führungs- und Organisationsverständnis erfordert. Für Führungskräfte im globalen Business ist das kein „Nice-to-know“ – es ist die Eintrittskarte für den Erfolg von morgen.

 

0 Kommentare

Senden