Banken unterliegen besonderen Risiken aus der Anlage Ihrer Kundengelder. Insbesondere Banken, die ihr Geschäftsmodell hauptsächlich auf das Kreditgeschäft ausgerichtet haben, müssen bei der Vergabe von Krediten aus Kundeneinlagen umsichtig agieren. Kenntnisse im Bereich der Bankbilanzanalyse sind daher unumgänglich.
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Niedrigzinsphase wird es für Banken jedoch zunehmend schwieriger, die Kundengelder ertragreich mit einer auskömmlichen Marge anzulegen. Nicht zuletzt deshalb versuchen viele Banken, Ihre Geschäftsmodelle auf margenträchtigeres Geschäfts auszuweiten. Höhere Margen bringen aber naturgemäß auch höhere Risiken mit sich. Die Bankenaufsicht hat daher zusammen mit dem Gesetzgeber einen ganzen Blumenstrauß an regulatorischen Maßnahmen erlassen, die vor allem unter den Regelungen von Basel III bekannt sind.
Um die Standfestigkeit der Banken zu prüfen, müssen sich die Banken in unregelmäßigen Abständen von der Bankenaufsicht vorgegebenen Stresstests unterziehen. Der letzte Stresstest, dessen Ergebnisse Anfang August 2016 bekanntgegeben wurden, zeigt jedoch, dass Banken durchaus noch mit hohen Risiken zu kämpfen haben. Die als Risikoindikator insbesondere zugrunde gelegte harte Kernkapitalquote weist bei einigen Banken ein immer noch zu niedriges Niveau aus.
Daher kommt für alle Anleger und Investoren, die in Banken ihr Geld investieren, der Bankbilanzanalyse eine zunehmend größere Bedeutung zu. Nur anhand der Ratingeinstufungen der großen Ratingagenturen die Risikolage einer Bank zu beurteilen, reicht in den meisten Fällen nicht aus. Eine intensive Analyse des Geschäftsmodells, der eingegangenen Risiken, der Resistenz gegenüber den steigenden Eigenmittelanforderungen der Banken aus Basel III, der Zukunftsorientierung sowie auch der konkreten bilanziellen Risiken ist unerlässlich, um sich ein eigenes, fundiertes Urteil zu bilden.
Mit diesen und weiteren Themen befasst das Seminar Bankbilanzanalyse der FS, das vom 27. – 28.09.2016 in Frankfurt stattfindet.
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