Asset Management bezeichnet die Verwaltung von Vermögen. Kernaspekt dabei ist es, die Anlegerwünsche und deren Vermögensziele mit den Chancen und Risiken des Kapitalmarkts abzugleichen. Auf dem Kapitalmarkt werden viele Wertpapiere gehandelt, bspw. Aktien und Zinspapiere. Sie unterscheiden sich bzgl. der Renditechancen und Risiken. Die Aufgabe eines Asset Managers ist es, ein Portfolio (Mischung aus Wertpapieren) zusammenzustellen, welches den Zielen und der Risikoeinstellung der Anleger entspricht. Die meisten Anleger verfolgen das Ziel, viel Rendite (hoher Vermögenszuwachs) bei geringem Risiko (möglichst kein Geld zu verlieren) zu erreichen. Dieses Ziel entspricht in etwa der Quadratur eines Kreises, da an Kapitalmärkten Wertpapiere, die eine hohe Rendite erwarten lassen auch mit einem hohen Risiko verbunden sind. Die Kunst im Asset Management ist es, Wertpapiere zu identifizieren, deren Renditechancen und die damit verbundenen Risiken attraktiv sind. Dabei lassen sich Risiken so kombinieren, dass sie sich gegenseitig zum Teil aufgehen aufheben können (auch Diversifikation genannt).
Dies ist in etwa wie die passende Badewassertemperatur zu finden. Bei zu kaltem Wasser friert man (Risiko einer Erkältung), bei zu heißem Wasser besteht das Risiko sich zu verbrennen, mischt man heißes mit kaltem Wasser kann die Badewassertemperatur genau richtig sein und das Risiko einer Erkältung und sich zu verbrennen tritt nicht auf. Der Asset Manager sucht also das Portfolio, was bei einem geeigneten Risikolevel die höchsten Renditechancen verspricht.
Die Aufgabe eines Asset Managers kann mit der eines Kochs verglichen werden, der ein Menü (Portfolio) für seine Gäste (Anleger) zusammenstellt. Der Koch kauft die passenden Zutaten des Menüs (Wertpapiere) auf einem Wochenmarkt (Kapitalmarkt, Börse) ein. Dabei muss er den Geschmack (Risikoeinstellung, Kundenwünsche) der Gäste treffen. Wenn er das Menu zubereitet (Portfolio zusammenstellt), muss er auf die richtige Mischung der Zutaten (einzelne Wertpapier) achten. Zuviel Salz ist genauso schlecht wie zu wenig Salz.
Bei der Auswahl der Wertpapiere muss er auf das Preis-Leistungsverhältnis der Waren achten, die Leistung entspricht den Renditeaussichten, der Preis kann mit dem Risiko verglichen werden. Der große Unterschied zwischen einem Wochenmarkt und dem Asset Management liegt nun darin, dass das Preis-Leistungsverhältnis auf einem Wochenmarkt (bspw. Gemüse) gut einzuschätzen ist (man kann Gemüse anfassen und probieren), während dies bei Wertpapieren nicht so einfach ist. Die Chancen und Risiken beziehen sich auf die Zukunft, die ist bekanntlich unsicher und muss eingeschätzt werden. Hier gibt es komplexe Zusammenhänge zu beachten, bspw. wirtschaftliche, politische oder psychologische. Diese Zusammenhänge in ihren Chancen und Risiken richtig einzuschätzen macht das Feld des Asset Managements interessant und herausfordernd. Auch wenn der Besuch eines Wochenmarkts ebenso interessant sein kann.