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Agile Transformation: Nachhaltige Integration einer agilen Kultur in Unternehmen
Weiterbildung / 13. November 2023
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Agile Coach und Begleiterin in der Organisationsentwicklung und Agilen Transformation
Nach Magisterstudium der Medienwissenschaft in London, Köln und Frankfurt führten ihre beruflichen Stationen von Führungsrollen in Softwareentwicklungsteams und IT hin zur Freiberuflichkeit und Begleitung von großen international tätigen Konzernen in unterschiedlichen Branchen ebenso wie Start Ups und KMU. Mit ihrer Entdeckung von Scrum ungefähr 2009 hat sie die Agilität nicht mehr losgelassen, und in stetiger Weiterentwicklung begleitet sie heute mit den Methoden der Agilität und Systemik Menschen, Teams und Organisationen in ihren Veränderungsvorhaben. Sarah ist neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit u.a. Mentorin am Founder Institute und Mitgründerin des Netzwerks und Think Tanks freelancers & friends.

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Das Vorurteil hält sich hartnäckig: Agile Arbeitskultur ist gleichzusetzen mit einer Flut bunter Haftnotizen und hippen Meetingräumen, die mehr nach Café als nach Büro aussehen. Die Realität ist – leider – harte Arbeit und graue Theorie: Das Schaffen einer wirklich agilen Kultur erfordert Erfahrung, Fingerspitzengefühl, Menschenkenntnis und tiefe Kenntnisse in agilen Methoden, Werten und Prinzipien. Und dieser Wandel braucht manchmal auch Zeit, Ausdauer und den Mut Fehler zu machen.

Von „Doing Agile“ zu „Being Agile“

Eine zentrale Aufgabe jedes Agile Coaches ist es, Teams und Organisationen von „doing agile“ – also dem bloßen Anwenden agiler Werkzeuge – zu „being agile“ – also dem Annehmen einer agilen Haltung – zu begleiten. Nur wenn Agilität tief in der DNA des Teams und des Unternehmens verankert ist, kann langfristiger, unternehmensweiter Nutzen geschaffen werden. Glaubt man dem inzwischen 20 Jahre alten agilen Manifest, dann ist Agilität eine Frage der Werte. Methoden und Instrumente sind sekundär. Im Fokus steht eine transformative innere Haltung zur Arbeit, zum Produkt und zur Zusammenarbeit im Unternehmen. Sprechen wir also von einer agilen Kultur, dann geht es auch immer um einen Wertewandel, der initiiert, begleitet und verankert werden muss. An dieser Stelle agiert auch ein Agile Coach. Ein Agile Coach begreift sich als Gärtner:in dieses kulturellen Biotops. Durch gezielte Interventionen und Methoden pflanzt er oder sie diese Werte in die Teams und fördert das Wachstum der agilen Kultur.

Das Geheimnis liegt in Transparenz und „Inspect & Adapt“

Als Fallbeispiel dient ein mittelständisches Unternehmen im Maschinenbau. Um in einem sich rasant verändernden Markt nicht den Anschluss zu verlieren, starten sie in eine agile Transformation. Ein Transformationsteam aus verschiedenen Unternehmensbereichen, angeleitet durch einen externen Agile Coach, nimmt die Transformation in die Hand. Sie entwickeln in Workshops eine Strategie und setzen erste Schritte iterativ und inkrementell in die Praxis um. Transparenz und der Grundsatz von „Inspect & Adapt“ werden hier betont. Nach jedem größeren Schritt im Veränderungsprozess werden die Ergebnisse analysiert und strategische wie operative Handlungs- und Anpassungsempfehlungen durch den Agile Coach und das Transformationsteam ausgesprochen.

Wie Agile Coaches eingreifen

Eines der Hauptprobleme in der Transformation ist der Paradigmenwechsel von Output- zu Outcome-Denken. Ein Agile Coach hilft hier, dieses Denken zu entwickeln und durch Methoden wie OKR oder User Story Mapping zu stärken. Agile Coaches nutzen eine breite Palette von Instrumenten, von Management 3.0 über Value Stream Mapping bis hin zu Liberating Structures zur Meetingfacilitation. Alle dienen dem Ziel, die agile Haltung im Team zu stärken. In diesem Prozess ermutigen Agile Coaches die Teammitglieder dazu, proaktiv Feedback zu geben und regen den kontinuierlichen Verbesserungsprozess an. Dabei legen sie besonderen Wert darauf, eine offene Kommunikationskultur zu etablieren, um den Wissensaustausch innerhalb des Teams zu fördern.

Wie kann man Agilität messen?

Mit regelmäßig durchgeführten Agile Health Checks und Retrospektiven können klare Trends und Fortschritte auf dem Pfad zur verinnerlichten Agilität identifiziert werden, aus denen Agile Coaches Handlungsempfehlungen ableiten. Ja, Agile Coaches lieben Post-its oder Lego. Und schicke neue Methoden. Dagegen spricht auch nichts, da sie den Teams und Organisationen das Entwickeln einer agilen Haltung und den Wandel des Mindsets im Unternehmen, erleichtern. Jedoch besteht die Hauptaufgabe eines Agile Coaches darin, eine nachhaltige agile Kultur zu schaffen, die es dem Unternehmen ermöglicht, in einer komplexen Welt erfolgreich zu sein. Nicht jedes Unternehmen hat bereits Agile Coaches intern implementiert oder Strukturen für eine agile Arbeitskultur geschaffen An diesem Punkt setzt das Zertifikatsprogramm ‚Agile Coach‘ der Executive Education der Frankfurt School an. In der Weiterbildung geht es darum, ein Verständnis für Agilität aufzubauen und dabei verschiedene Werkzeuge kennenzulernen und zu erproben. Die Kompetenzen, die dabei aufgebaut werden, sind nicht nur für Personen relevant, die den Titel Agile Coach tragen oder zukünftig tragen wollen. Vielmehr handelt es sich um Kompetenzen, die in allen Unternehmen gebraucht werden, denn Menschen arbeiten überall zusammen. Und jedes Unternehmen muss sich den komplexen Herausforderungen und konstanten Veränderungen gezielt stellen.

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