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Betriebswirtschaft: Shareholder- vs. Stakeholder-Value-Ansatz
Weiterbildung / 3. Februar 2020
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Programm Managerin
Annette Blanks Schwerpunkte liegen darin, bankfachliche Themen für unterschiedliche Zielgruppen praxisnah zu konzipieren und in adäquate Lernformen und Trainingseinheiten umzusetzen, wie z. B. Zertifikatsstudiengänge, Seminare oder Blended Learning-Konzepte.

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In der Betriebswirtschaft wird man vor Allem mit den verschiedenen Unternehmensgrößen, -rechtsformen, -kooperationsgraden und deren Rechnungswesen konfrontiert. Vor Allem auch die Zielsetzungen von Unternehmen sind in der BWL ein Fokusthema. Primär gibt es hier eine Unterscheidung zwischen zwei Ansätzen, die Unternehmen bezüglich ihrer Zielsetzung verfolgen: Dem Shareholder-Value-Ansatz und dem Stakeholder-Value-Ansatz.

Unterscheidung der Begriffe

Zunächst gilt es hierbei, die beiden Begriffe „Shareholder“ und „Stakeholder“ zu unterscheiden. Als „Shareholder“ bezeichnet man die Anteilseigner, also die Anspruchsgruppe der Eigenkapitalgeber. Der Begriff „Stakeholder“ umfasst die Personengruppen, die ein berechtigtes Interesse an jeglichem Handeln des Unternehmens haben, und direkt von den Konsequenzen, die daraus resultieren, betroffen sind. In der Betriebswirtschaftslehre werden Stakeholder auch als „Anspruchsgruppe“ bezeichnet. Darunter fallen sowohl Arbeitnehmer als auch Lieferanten, Fremdkapitalgeber, die Öffentlichkeit und vor Allem auch die Kunden eines Unternehmens.

Stakeholder sind außerdem sogenannte Festbetragsbeteiligte, denn sie unterliegen vertraglich festgehaltenen Bedingungen. Ein Lieferant erhält beispielsweise für seine Ware die Summe X, ein Kunde zahlt für die Ware die Summe Y und der Fremdkapitalgeber beteiligte sich mit der Summe Z am Unternehmen. All diese Gegebenheiten sind vom Unternehmen festgeschrieben. Ein Shareholder hingegen ist ein Restbetragsbeteiligter. Er wir ergebnisabhängig, beispielsweise durch eine Dividende, entlohnt.

Der Shareholder-Value-Ansatz

Beim Shareholder-Value-Ansatz fokussiert sich das Management eines Unternehmens auf die Realisierung der Wünsche der Anteilseigner. Da diese Wünsche und wirtschaftlichen Ziele vor Allem finanzieller Herkunft sind, denn Shareholder profitieren nachweislich vom Gewinn des Unternehmens, steht die langfristige Maximierung des Unternehmenswertes im Mittelpunkt. Genau definiert kann sich das beispielsweise in der Steigerung des Aktienkurses äußern. Die Ziele anderer Interessengemeinschaften werden nur dann berücksichtigt, wenn sich diese positiv auf den Unternehmenserfolg auswirken – sie sind nur Mittel zum Zweck.

Zur Berechnung des Shareholder-Value gibt es eine einfache Formel:

Shareholder-Value = Marktwert des Eigenkapitals

Marktwert des Eigenkapitals = Unternehmensgesamtwert – Marktwert des Fremdkapitals

Der Shareholder-Value-Ansatz wird hauptsächlich von großen Unternehmen gelebt und steht häufig in der Kritik. In Zeiten des Klimawandels sollten neben dem Profit vor Allem sozio-ökonomische Werte in den Vordergrund rücken, so die Kritiker. Außerdem ist die Handlungsfreiheit im Rahmen des finanzgeprägten Ansatzes beschränkt: Verbraucherschutz, Gläubigerschutz, Umweltschutz und Mitbestimmungsrecht der Arbeitnehmer sind Auflagen, an die sich auch die ganz großen halten müssen.

Der Stakeholder-Value-Ansatz

Dieser alternative Ansatz soll Ziel und Mittel zusammenführen. Der Stakeholder-Value-Ansatz setzt nicht auf kurzfristige Renditen, sondern auf Langfristigkeit. Er ist darauf ausgelegt, so gut es geht die Wünsche und Ziele der verschiedenen Interessengemeinschaften zu realisieren. Man fokussiert sich in Bezug auf Umsatzgenerierung nicht nur auf das „ob“, sondern auch auf das „wie“.

Politik und Wirtschaft geben dabei Inspiration in Sachen Energiewende und Kilmawandel an die Hand. Wer sich als Unternehmen in diesen Bereichen positioniert, kann davon aktiv profitieren.

Auch der demographische Wandel ruft nach Aufmerksamkeit. Der Trend deutet an, dass qualifiziertes Personal in der Zukunft eine sehr knappe Ressource sein wird. Der Arbeitsmarkt wird daher zum ausgeprägten Anbietermarkt. Wer hier „nur“ grüne Zahlen als Argument zu bieten hat, wird möglicherweise aussortiert. Ein guter Ruf und zukunftsorientiere Werte sowie Nachhaltigkeit werden immer relevanter für die junge Generation.

Fazit

Ob sich ein Unternehmen nach den individuellen Interessen ihrer Anteilseigner ausrichtet, oder einen ausbalancierteren Weg geht, bleibt dem Management weiterhin selbst überlassen. Wenn Sie mehr über die betriebswirtschaftlichen Grundlagen lernen oder diese auffrischen wollen, informieren Sie sich gern über unseren Seminarreihe „Betriebswirtschaftliches Praxiswissen“. In diesem 5tägigen Programm lernen Sie nicht nur alles über die Vor- und Nachteile des Share- bzw. Stakeholder-Value-Ansatzes, sondern auch über die Typologie von Unternehmen, Aufgaben und Inhalten der Unternehmensführung oder Managementfunktionen sowie Abbildung und Auswertung von Gewinn- und Verlustrechnungen (GUV) und/oder Bilanzen.

 

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