Im Master in Corporate Performance and Restructuring (MCPR) gibt es ein zentrales Leitmotiv, das den Ursprung von Unternehmenskrisen eingehend erklärt und uns als Studierenden ein umfassendes Verständnis über diese vermittelt. Durch die Auseinandersetzung mit diesem Konzept im MCPR erlangen wir als Teilnehmer einen tieferen Einblick in die zugrunde liegenden Ursachen von Krisen, sei es auf finanzieller, operativer oder strategischer Ebene. Dabei wird der Fokus darauf gelegt, wie Unternehmen frühzeitig handeln können, um potenzielle Krisen abzuwenden oder abzuschwächen. Die Vermeidung von substanziellen Problemen ermöglicht es Unternehmen, ihre Ressourcen effektiver zu allozieren und ihre betriebliche Effizienz zu steigern. Zudem hilf dieses Verständnis auch dabei, eine bereits eingetretene Krise besser zu dirigieren.
Dieses konzeptionelle Rahmenwerk des Krisenverlaufs stellt einen der fundamentalen Bausteine des MCPR-Studiums dar und wird uns bereits zu Beginn vermittelt. Es fungiert als grundlegender Orientierungspunkt, der es uns ermöglicht, die anderen erlernten Inhalte des Studiums besser zu strukturieren und zu verstehen. In den Case Studies, die wir im MCPR behandeln, spielt das Verständnis für den Verlauf einer Krise und die Priorisierung und Planung von Maßnahmen eine entscheidende Rolle.
Wir möchten das Konzept gerne an dieser Stelle teilen, da es nicht nur eine solide Grundlage für die Bewältigung von Restrukturierungssituationen, sondern auch für die Steuerung eines Unternehmens in nicht-Krisenzeiten von unschätzbarem Wert sein kann. Denn eine fundierte Kenntnis der Ursprünge und Dynamiken von Krisen ermöglicht es den Entscheidungsträgern potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die langfristige Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu gewährleisten.
Ein Unternehmen durchläuft verschiedene Lebensphasen. Doch nicht immer verläuft dieser Weg reibungslos. Krisenphasen sind unvermeidliche Herausforderungen, denen sich jedes Unternehmen stellen muss. Diese können in verschiedenen Formen auftreten. Sei es durch sogenannte „schwarze Schwäne“, wie die Covid-19-Pandemie, oder getrieben durch den technologischen Wandel, wie beispielsweise der Wechsel vom Verbrennungs- zum Elektromotor. Oft stellt sich jedoch heraus, dass eine Krise frühzeitig absehbar ist und wie ein rollender Schneeball mit der Zeit größer und schneller wird. Insgesamt sind Krisenphasen etwas, dass häufig im Geschäftsleben auftritt und die bestehenden Kräfteverhältnisse am Markt disruptiv neu ordnen. Sie können Unternehmen erschüttern, bieten aber auch die Chance zur Weiterentwicklung und Stärkung. Wenn das Unternehmen die Krise als Chance zur Veränderung begreift und angemessen reagiert, kann es gestärkt aus der Krise hervorgehen. Gutes Krisenmanagement erfordert eine klare Analyse, offene Kommunikation, kreative Lösungen und die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen um für die Zukunft gerüstet sein.
In diesem Blogbeitrag werden wir drei häufig auftretende Krisenphasen betrachten: die Strategiekrise, die Erfolgskrise und die Liquiditätskrise. Die Krisenphasen zeigen typischerweise die folgende zeitliche Entwicklung mit folgenden Eigenschaften:
Abbildung: Krisenarten und Krisenverlauf im Unternehmen
Obwohl die Krisenphasen aufeinander aufbauen, hat jede Phase ihre eigenen Merkmale und erfordert spezifische Maßnahmen.
Die Krisenphasen sind oft miteinander verknüpft, bauen aufeinander auf und beeinflussen sich somit gegenseitig. Je weiter ein Unternehmen in der Krisenphase von einer möglichen Insolvenz entfernt ist, umso größter ist der zur Verfügung stehende Handlungsspielraum und somit das Potential für den Turnaround. Deshalb ist es wichtig, dass Unternehmen Anzeichen von Krisen frühzeitig erkennen, um proaktiv darauf reagieren zu können.
Linus Kühl
Master in Corporate Performance & Restructuring Class of 2024
Linus ist ein engagierter Teilnehmer des MCPR Programmes und Ambassador. Zeitgleich sist er einer der Class Representatives. Wenn er nicht gerade tatkräftig unterstützt, arbeitet er als Partner- und Agent Manager.