Der Schritt vom studierten Ingenieur zum Asset Manager war eine spannende Reise zu einem Berufsbild, welches technisches Know-how mit Finanz- und Managementfähigkeiten verbindet. Den ersten Schritt Richtung BWL und Finance ging ich durch den Beginn meines berufsbegleitenden Bachelor of Arts an der Frankfurt School. Auf diesem Weg habe ich auch die Erfahrung der Bedeutung von Mentoring machen dürfen und habe diese Methode schätzen gelernt.
Der Weg vom Ingenieur in den Finance-Bereich ist eher untypisch. Dieser Gedanke kam mir bereits während meines Architekturstudiums – denn dieses hat mich nie so richtig erfüllt. Nachdem ich meinen Abschluss in der Tasche hatte, war für mich klar, dass ein Master in Architektur keine Option ist. So kam mir die Idee, dass eine naheliegende Parallele zur Architektur logischerweise “Immobilien” sei.
Der Plan war, einige Praktika im kaufmännischen Immobilienbereich zu machen und im Anschluss ein duales Studium in “Immobilienmanagement” anzutreten. Bekanntlich kommt es aber meist anders als geplant – so auch bei mir. In meinem ersten Praktikum wurde mir nach kurzer Zeit ein Vollzeitjob angeboten. Meine sicherheitsbedachte Zukunftsplanung setze sich durch und so hatte ich spontan einen unterschriebenen Vertrag für einen Vollzeitjob als Bau- und Projektmanager vor mir liegen. Das Problem daran? Mit einem Vollzeitjob dual studieren funktioniert nicht.
Bereits vor dem Praktikum hatte ich mich für einen Studienplatz an der Frankfurt School beworben, allerdings keinen Vollzeitjob in Aussicht gehabt. Dann kam auch der Tag, an dem das berufsbegleitende Studium begann (wer einen kleinen Einblick in mein Studierendenleben bekommen möchte, ist herzlich eingeladen, bei meinen weiteren Blogartikeln vorbeizuschauen!).
Auch wenn mir der technische Job Spaß gemacht hat, war mein Ziel immer eine Position im Asset Management. Gereizt hat mich immer, dass hier technisch und kaufmännisch gearbeitet werden kann – perfekt also, wenn man einen technischen Studiengang abgeschlossen hat und ein BWL-Studium im zweiten Bachelor studiert und sich für beide Bereiche interessiert.
Und auf einmal kam der Anruf von einem Headhunter: “Hey Leonie, wie sieht es aus – Asset Management für einen Blackstone-Fonds?”. Eine absolute Once-in-a-Lifetime-Chance, und das nach nicht einmal anderthalb Jahren Berufserfahrung. Es folgten viele Telefonate, zwei Interviews und eine Jobzusage für meinen Wunscharbeitsbereich – das Asset Management in der Immobilienbranche.
“Es kommt darauf an” trifft es wohl am ehesten. Oft habe ich Aussagen á la “Du füllst doch den ganzen Tag Excel-Tabellen aus” gehört. Dies entspricht allerdings so gar nicht meinem Alltag (ein Glück!). Auch “sie passt auf Häuser auf” ist nicht die typische Jobbeschreibung eines Asset Managers in der Immobilienbranche.
Hier ist es wohl noch wichtig zu erwähnen, dass Asset Management von Unternehmen zu Unternehmen verschieden definiert wird. Zusätzlich gibt es Unternehmen, bei denen es rein technische oder ausschließlich kaufmännische Asset Manager gibt.
Zu meinen Aufgaben zählen die vollumfängliche (technische und kaufmännische) Betreuung von Assets inkl. deren Budgetierung, die Durchführung von Maßnahmen im Bereich OPEX (Operating Expenditures), CAPEX (Capital Expenditures), Digitalisierung und ESG verschiedenen Risikoklassen zur Instandhaltung und Optimierung der Assets oder auch die Durchführung von GRESB Assessment.
Weiterhin kümmere ich mich um das Kostencontrolling und Reporting, halte Bau- und Mietvertragsverhandlungen ab, kümmere mich um die Vermarktung und Vermietung von Assets sowie das Mietermanagement im Bestand. Auch das Monitoring von Property und Facility Management und deren Prozesse, sowie die Begleitung von Ankaufs- und Verkaufsprozessen sind Teil meines Jobs.
Wichtig und hilfreich hierbei ist zudem, stets nah am Markt zu sein und das eigene Netzwerk nicht nur aufzubauen, sondern auch aktiv zu pflegen. Ich selbst nutze hierfür gern Branchenevents wie Konferenzen, After-Work-Veranstaltungen oder auch Mentoringprogramme, die nicht nur in der Kontaktpflege sehr bereichernd sind.
Für mich ist Mentoring eine bereichernde Methode, die in unserer schnelllebigen Berufswelt hilft, bewusste und zielgerichtete Entscheidungen hinsichtlich der eigenen (beruflichen) Zukunft zu treffen.
Dieser Prozess erfordert nicht nur eine persönliche Weiterentwicklung, sondern auch den Ausbau von Führungskompetenzen, um die eigene Karriere voranzubringen. Die Entwicklung von strategischem Denken und bewusstem Handeln spielt für mich dabei eine zentrale Rolle, um langfristige Ziele erfolgreich zu erreichen. Ein weiterer Schlüsselaspekt ist zudem die Erweiterung beruflicher und persönlicher Netzwerke, um vom Austausch vielfältiger Erfahrungen und Perspektiven zu profitieren.
Mentoringprogramme ermöglichen, mit interessanten Charakteren aus der Branche in den persönlichen Dialog zu gehen, und spannende Insights und Ansichten „über den Tellerrand“ zu erhalten. Durch den Erfahrungsvorsprung von Mentor:innen kann beispielsweise wertvoller Wissenstransfer sowie ehrlicher, offener Austausch über Themen wie Karriereentwicklung, (sinnvolle) Weiterbildungen oder bewährte Arbeitsweisen stattfinden. Insbesondere in schwierigen Situationen ist es wichtig zu wissen, wie man sicher und souverän auftreten kann, um Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.
Ich habe durch Mentoring tolle Persönlichkeiten kennengelernt, welche mich teils bis heute auf meinem Weg begleiten und für die ich sehr dankbar bin. Daher kann ich nur empfehlen, an einem Mentoringprogramm (z.B. FS Mentoring Programm) teilzunehmen oder mit eine:r Mentor:in zu arbeiten.