FRANKFURT SCHOOL

BLOG

Technik, die Leben rettet? AI im Kampf gegen das Coronavirus
AI & Data Science / 16. März 2020
  • Teilen

  • 8427

  • 0

  • Drucken
Marketing & Sales Koordinatorin
Michelle Neumann ist Marketing & Sales Koordinatorin Bereich Professional & Executive Education der Frankfurt School.

Autorenprofil

Mehr Blog Posts
Turning Ideas into Impact: The Case of Ceres FieldCheck
Cooperation Company Project: A Journey Through Retail Location Analysis
Erforschung der Auswirkungen von KI auf die Zukunft der Arbeit

Im Kampf gegen den neuartigen Virus COVID-19 befassen sich Experten rund um den Globus mit Diagnostik, Prävention, Infektionsschutzmaßnahmen und Krisenplänen. Eine schnelle, effektive Eindämmung des Erregers konnte bisher nicht erreicht werden, denn noch gibt es keine direkten Mittel und Therapien gegen die Lungenkrankheit. Frühzeitig die Anzeichen des Coronavirus zu erkennen, um rasch zu handeln, könnte die entscheidende Wendung bringen.

Künstliche Intelligenz im Gesundheitssektor einsetzen

Wir berichteten bereits in unserem Artikel „Über die Herkunft des Begriffes Artificial Intelligence“ darüber, was Künstliche Intelligenz zur Zeit leisten kann. Die Technologie ist in der Lage, durch das Zusammentragen großer Datenmengen fehlende Informationen abzuleiten. Man generiert also auf Grundlage derjenigen Informationen, die man hat, diejenigen Informationen, die man benötigt.

Der chinesische Konzern Alibaba, einer der größten Onlinehändler der Welt, setzte genau da an und kann nun eine Innovation vorweisen – und zwar im Bereich Corona-Früherkennung. Die nationale chinesische Gesundheitskommission hat am 5. Februar die Kriterien für die Diagnose von Neuinfektionen erweitert, indem sie zusätzlich zur bisherigen Nukleinsäure-Testmethode auch CT-Scan-Ergebnisse zur Feststellung des Virus als effektives Verfahren deklarierte. Alibaba nutzte infolgedessen genau diese Informationen: Eines der Forschungsinstitute des Unternehmens, die Damo Academy, habe jetzt einen Algorithmus entwickelt, der in 96 Prozent der Fälle anhand von Computertomografie-Aufnahmen erkennen kann, ob die untersuchte Person am Coronavirus erkrankt ist oder nicht. Der Online-Riese setzt also auf die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz.

Von der Theorie in die Praxis

Das neue Diagnoseinstrument wurde laut Asian Review erstmals im Qiboshan-Krankenhaus in Zhengzhou, Provinz Henan, eingeführt. Außerdem nutzen mehr als 100 Krankenhäusern in den Provinzen Hubei, Guangdong und Anhui die AI-Technologie zur COVID-19 Diagnose, so Alibaba.

Der neue Algorithmus könnte den Druck auf die Krankenhäuser enorm mindern. Der Erkennungsprozess dauert nämlich nur 20 Sekunden. Ein Arzt benötigt für eine solche Aussage zwischen fünf und 15 Minuten. Dieser Einsatz von künstlicher Intelligenz oder Artificial Intelligence ist ein Paradebeispiel für Maschinelles Lernen oder Deep Learning. Durch die Einspeisung einer enormen Menge an CT-Aufnahmen der Lunge von Menschen, die nachweislich an COVID-19 erkrankt sind, wird das System trainiert. Je mehr Vergleichsbilder der Algorithmus bekommt, desto besser kann er erkennen, wie eine infizierte Lunge im CT aussieht. Die Detailgenauigkeit, die dabei erlernt wird, ist von menschlicher Seite kaum zu leisten.

0 Kommentare

Senden