FRANKFURT SCHOOL

BLOG

Wertpapiere: wissen, wie sie funktionieren
Weiterbildung / 26. Februar 2020
  • Teilen

  • 3615

  • 0

  • Drucken
An der Frankfurt School leitet Martin Rinke Seminare zu den Themen Börse und Wertpapiere, insbesondere für Neu- und Quereinsteiger in die Investmentbranche. Vor seiner selbständigen Tätigkeit als Dozent für diverse Finanzakademien leitete er viele Jahre lang das Wertpapiergeschäft einer großen norddeutschen Sparkasse.

Autorenprofil

Mehr Blog Posts
The Future of AI in Finance: 4 Key Trends to Watch
IT-Governance im Fokus: DORA - Schlüssel zu digitaler Sicherheit im Finanzsektor
Alles unter Kontrolle? KI und maschinelles Lernen in der Finanzbranche

Produktion und Vertrieb von Gütern und Dienstleistungen stehen im Zentrum unsres wirtschaftlichen Handelns. Eine funktionierende Marktwirtschaft stellt sicher, dass ausreichende Mengen verfügbar sind.

Haben Sie sich nicht auch schon einmal gefragt, woher das Kapital zur Finanzierung der Waren- und Dienstleistungsströme kommt? Wie funktionieren die Geld- und Kapitalmärkte? Welchen Zweck erfüllen sie? Eine simple Erkenntnis zeigt: keine prosperierende Wirtschaft ohne diese Märkte und deren Handelsgut, diverse Arten von Wertpapieren.

Wertpapierarten (eine Auswahl)

Wertpapiere dienen der kurz-, mittel- und langfristigen Geld- und Kapitalaufnahme.

  • Geldmarktpapiere sind üblicherweise mit kurzen Laufzeiten ausgestattet und dienen der kurzfristigen Beschaffung von Liquidität. Emittenten sind in der Regel öffentliche Einrichtungen, aber auch Unternehmen und Banken versorgen sich über Commercial Papers bzw. Depostitenzertifikate mit Liquidität. Üblicherweise sind Geldmarkttitel abgezinste Wertpapiere.
  • Anleihen dienen öffentlicher Hand, Banken und Unternehmen der Beschaffung von Fremdkapital. Abhängig von der Kreditwürdigkeit des Emittenten, der sog. Bonität, sind die Zinsen, die ein Investor erhält, mehr oder weniger hoch. Je kleiner das Ausfallrisiko des Schuldners ist, desto höher kleiner, und damit unattraktiver ist die Verzinsung für den Anleger. Zinsen werden in der Regel fest vereinbart über die gesamte Laufzeit gezahlt. Es gibt aber auch Sonderformen am Markt. So findet man Anleihen mit variabler Verzinsung (Floater), steigendem oder fallendem Zins (step up, step down) und sogar Anleihen ohne Nomialzins (Null-Kupon-Anleihe oder Zerobond). Hier „versteckt“ sich der Ertrag in der Differenz zwischen Ausgabe- und Rückzahlungsbetrag, bzw. zwischen Kauf- und Verkaufkurs der Anleihe. Neben der bloßen Betrachtung des Nominalzinses, auch Kupon genannt, ist die erzielbare Rendite für den Investor ein wichtiges Entscheidungskriterium. Zinsmärkte unterliegen ständiger Veränderung. Zinsen steigen, Zinsen fallen, die Qualität der Emittenten ist mal besser, mal leider auch schlechter. Jede Veränderung nimmt Einfluss auf die Kurse von Anleihen, und der Investor ist gut beraten, sich in den Risiken innerhalb dieser Anlageklasse auszuerkennen.
  • Aktien verbriefen Anteile am Eigenkapital eines Unternehmens, das daher in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft (AG) oder Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) firmiert. Neben dieser etwas trockenen Definition von Kapitalbeschaffungspapieren sind Aktien spannende Erscheinungen. Oftmals zu Unrecht als Spekulationsobjekt verkannt, fristet die Aktie in Deutschland eher das Dasein eines Mauerblümchens. Nicht einmal 10% seiner Ersparnisse, immerhin mehr als 6 Billionen (!) Euro, investiert der Deutsche in Aktien. Klar ist, dass Aktien risikobehaftet sind. Die wenigsten Kapitalanleger benötigen aber ihr Gesamtvermögen zu jeder Zeit im kurzfristigen Zugriff.
  • Vermögen verlangt Struktur. Aufgeteilt auf verschiedene Wertpapierarten werden die größten Verlustrisiken bereits verringert. Wenn diese Aufteilung gar von Fachleuten durchgeführt wird, die Anlagewünsche und deren Ziele berücksichtigen und dann auch noch auf Risikopräferenzen des Anlegers achten, ist bereits ein erster guter Schritt in Richtung einer langfristig erfolgreichen Vermögensanlage gemacht. Ein erster, guter Schritt, wie gesagt. An den Wertpapiermärkten bleibt nichts fix. Sein Vermögen ständig an Veränderungen anzupassen, ist zeitintensiv und mit finanziellem Aufwand verbunden. Diese täglichen Herausforderungen meistern ganze Teams von Fondsmanagern, die professionell und verantwortlich im Rahmen gesetzlicher Vorschriften Kundenvermögen verwalten.
  • Investmentfonds legen quasi Gesetz Gelder in breiter Streuung an. Der Fachchinese nennt diesen Vorgang „Diversifikation“. Wie funktioniert das? Welche Titel gelangen in das Fondsdepot und warum? Was muss der Fondsmanager beachten? Über welche Werkzeuge verfügt er? Welche Risiken geht der Investor ein? Es ist bittere Wahrheit, aber: die wenigsten Kapitalanleger in Deutschland sind ausreichend informiert, ja, nicht einmal interessiert, wenn es darum geht, Vermögen sinnvoll anzulegen mit dem Ziel, langfristig gute Erfolge zu erzielen.

Neugierig geworden? Sie sind Quereinsteiger in der Investmentbranche? Sie erledigen Ihre Aufgabe gut, aber wissen Sie auch immer, was Sie da tun? In unserem Seminar „Wertpapierwissen für Nichtbanker und Quereinsteiger“ erhalten Sie einen fundierten Überblick über das Wertpapiergeschäft. Fragen und Diskussionen sind willkommen.

0 Kommentare

Senden