Blockchain ist aktuell in aller Munde. Jeder spricht darüber, doch wissen die Leute eigentlich, worüber Sie da reden? Läuft man als Laie dem Begriff „Blockchain“ über den Weg und versucht zu verstehen, was sich dahinter verbirgt, stößt man oft relativ schnell auf diverse Hürden. „Einfach mal schnell eine (klare) Definition des Begriffs googeln“ – leichter gesagt als getan.
Tippt man „Blockchain“ in eine Suchmaschine ein, werden einem die unterschiedlichsten Ergebnisse ausgegeben, nur keine eindeutige Erklärung des Begriffs.
„Eine Blockchain ist ein gemeinsam genutztes, nicht veränderbares Journal, das die Aufzeichnung von Transaktionen und die Verfolgung von Assets in einem Business-Netzwerk ermöglicht. Ein Asset kann materiell oder immateriell sein.“ – Quelle IBM
„Bei der Blockchain handelt es sich um eine gemeinsam genutzte Datenbanktechnologie, bei der Verbraucher und Lieferant einer Transaktion direkt miteinander verknüpft werden. Digitale Verträge sind ein Anwendungsbeispiel, das derzeit für Aufsehen sorgt.“ – Quelle: gruenderszene.de
„Eine Blockchain ist eine kontinuierlich erweiterbare Liste von Datensätzen, „Blöcke“ genannt, die mittels kryptographischer Verfahren miteinander verkettet sind.“ – Quelle: Wikipedia
Soweit so gut, aber wirklich verständlich sind diese Wort-Verkettungen nicht. Vielleicht helfen Praxisbeispiele, die die Thematik greifbarer darstellen und anhand von Beispielen verdeutlichen? Zurzeit finden sich viele Berichte über aktuelle Ereignisse in der Blockchain-Welt im Internet. Die Texte behandeln Deutschlands Blockchain Strategie, den Liechtenstein Blockchain Act, Chinas neue digitale Währung.
Keine leichte Kost, vor allem für jemanden, der Blockchain grundlegend noch nicht verstanden hat.
In einem solchen Fall wendet man sich am besten an jemanden, der die Thematik bereits sehr tief verinnerlicht hat und die Fähigkeit besitzt, sie anderen im persönlichen Gespräch näherzubringen. Veronika Kütt, Expertin für Blockchain und Kryptowährungen am Frankfurt School Blockchain Center, ist eine dieser Personen. Wie sie mir Blockchain erklärt hat, lesen Sie im Folgenden.
Blockchain feierte seinen Durchbruch mit der Einführung des Bitcoin. Sie erfindet die Art und Weise, wie das Internet im Backend verdrahtet ist, neu. Aktuell werden unsere Daten, sobald wir sie online in irgendeiner Form verteilen, kopiert und unkontrolliert an einen zentralen Server weitergegeben um sie dort zu verwalten. Wer dort wie mit Ihren Daten umgeht – darüber haben Sie keinerlei Kontrolle. Blockchain kann diese Vorgehensweise dezentralisieren. Es gibt unter Verwendung von Blockchain nicht einen eindeutigen Punkt, an dem die Daten abgelegt sind, sondern, wie im Fall von Bitcoin, viele, weltweit verteilte Knotenpunkte, sogenannte „nodes“. Das sorgt für hohe Sicherheit. Bildlich gesprochen müssten Daten-Diebe in Zukunft statt in ein Haus einzubrechen, zur selben Zeit in verschiedene Häuser, verteilt auf dem ganzen Globus einbrechen. Diese verfügen außerdem alle über eigene Zäune und Sicherungen, die den Einbruch darüber hinaus erschweren. Möglich sind solche Aktionen, aufgrund des Risikos und der Kostspieligkeit halten sie sich allerdings in Grenzen. Außerdem werden die Daten kopiergeschützt und manipulationssicher versandt und es stehen keine „Vermittler“ zwischen dem Ausgangspunkt und dem angesteuerten Ziel. Senden Sie beispielsweise Geld online an einen Freund, steht aktuell noch die Bank als Vermittler dazwischen. Die Transaktion funktioniert nicht in real-time und eventuell fallen sogar Gebühren an. Mit Blockchain fällt die Bank als Mittelsmann weg. Das ist auch der Grund, warum man über Blockchain aktuell nur Krypto-Währungen verschicken kann. Könnte man 10 Euro oder 10 Dollar, die physisch vor uns auf dem Schreibtisch liegen über die Blockchain in Echtzeit an jemand anderen versenden, ohne dass eine Bank das Geld von A nach B verschiebt, würde dies auf Dauer zu einer Inflation führen. Denn es befindet sich, obwohl ich es online verschickt habe, immer noch auch bei mir.
Bitcoin dient an dieser Stelle als Beispiel. Die Kryptowährung ist nur online verfügbar und verursacht dieses Problem daher nicht.
Doch nicht nur Währung lässt sich so versenden – mit Blockchain kann in Zukunft jede Art von Wert geteilt/verschickt werden. Sei es ein beglaubigtes Dokument, Anteile an einem Unternehmen oder Kunst. Durch die einzigartige Verschlüsselung und Protokollierung ist Blockchain den aktuellen Methoden in Sachen Sicherheit, Effizienz und Zeit- sowie Kostenersparnis weit voraus.
Für alle Interessierten, die mehr zum Thema Blockchain erfahren wollen, bieten wir den Zertifikatsstudiengang „Certified Blockchain Expert“ an. Frau Veronika Kütt ist hier als Dozentin für das Modul 7 eingesetzt.