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Was ist die Leistungsbilanz?
Research & Advisory / 10. August 2017
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Programm Direktor MBA, Professor für Volkswirtschaftslehre

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Die Leistungsbilanz ist Teil der Zahlungsbilanz eines Landes und ergibt sich aus der Differenz von Exporten und Importen. Deutschland hatte beispielsweise einen Leistungsüberschuss von 250 Milliarden Euro im Jahr 2016, die USA hingegen hatte ein Leistungsbilanzdefizit von mehr als 740 Milliarden US Dollar zu verbuchen.

Große Unterschiede in der Leistungsbilanz können zu Spannungen zwischen Überschuss- und Defizitländern führen.

Überschussländer haben eine höhere Beschäftigung dank ihrer Exporte. Defizitländer müssen niedrige Beschäftigung mit internem Wachstum kompensieren. Darüber hinaus müssen sich Defizitländer Geld von Staaten mit positiver Leistungsbilanz leihen, um ihr Defizit zu finanzieren.

Daher nehmen Überschussländer immer die Rolle des internationalen Kreditgebers ein, wohingegen Defizitländer die Rolle des internationalen Schuldners einnehmen müssen. Ein Leistungsbilanzdefizit muss aber nicht zwingend etwas schlechtes sein. Ein Defizit bedeutet nämlich, dass im Inland der jeweiligen Länder mehr konsumiert als produziert wird.

Während also Defizitländer über ihre Verhältnisse leben, ist es bei den Überschussländern genau umgekehrt; sie produzieren mehr als sie konsumieren und der Lebensstandard ist niedriger als er angesichts der Wirtschaftsleistung sein müsste. Schließlich gibt es weitere Gründe dafür, Güter zu importieren, wie zum Beispiel die Verfügbarkeit, der Preis, oder die Qualität. Auch damit stellen sich Defizitländer besser mit den importierten Güter als ohne sie.

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