Die Immobilienbranche hat sich mehr als 13 Jahre im jährlichen Aufstieg befunden. Die Ergebnisse der Vorjahre konnten immer wieder übertroffen werden. Daran hätte man sich gewöhnen können.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist, aufgrund weiterhin aktueller Ereignisse wie der anhaltende Krieg in der Ukraine, der Inflation mit steigenden Zinsen, steigende Bau- und Energiekosten, fehlende Transaktionen etc. eine Stagnation beziehungsweise eine Kehrtwende eingetreten. Obwohl Experten diese schon prognostiziert haben, wurde nicht erwartet, dass sie solch ein hohes Niveau erreichen würde.
Die hohe Flächennachfrage bei Büroimmobilien der letzten Quartale hat nachlassen. Büroflächen, die sich im Bau oder kurz vor der Fertigstellung befinden, sind – auch aufgrund der geänderten Work-Life-Balance nach der COVID-19 Pandemie – nun schwerer zu vermieten oder zu verkaufen. Bei der Planung einer neuen Fläche stellt sich immer wieder die Frage, wie viel Bürofläche aufgrund von New Work und des demografischen Wandels in Zukunft noch benötigt wird. Neue Arbeitskonzepte, wie hybrides Arbeiten oder die Clean Desk Policy etablieren sich immer mehr in den Unternehmen.
Ebenfalls scheint der dringend benötigte Wohnungsbau für Projektentwickler und Investoren nicht mehr profitabel. Die Nachfrage nach Wohnraum ist noch immer aktuell und wird nicht nachlassen. Der Mietwohnungsmarkt bleibt angespannt und die Nachfrage nach Wohneigentum steht im Schatten der steigenden Zinsen sowie der hohen Inflationsrate.
Die Banken beginnen ihre Portfolios neu zu analysieren, zu bewerten und zu planen. Finanzierungen werden aufgrund der aktuellen Regulatorik (Basel, CRR, MaRisk, Novelle 2022 BelWertV) der Banken vor allem im Bestandsgeschäft bei fehlender Zinsabsicherung oder kurzfristig auslaufenden Festzinsvereinbarungen risikoreicher und müssen entsprechend abgesichert werden. Hierdurch können Prolongationen gefährdet sein.
Demzufolge steht der Immobilienmarkt derzeit vor enormen Herausforderungen:
In diesen aufgezeigten Zusammenhängen zeigt sich, dass die Immobilienwirtschaft ein vielflächig verwobenes und gegenseitig in Abhängigkeit befindliches „System“ ist. Viele Faktoren beeinflussen den Immobilienmarkt und verursachen Marktvolatilität.
Um die Gesamtzusammenhänge und vor allem den Zyklus der Immobilienwirtschaft unter Berücksichtigung des Cradle to Cradle Ansatzes (beginnend mit der Projektentwicklung über den Bau- und Betrieb, bis hin zum Nutzungsende des Projektes) aufzuzeigen, bietet die Frankfurt School den Zertifikatsstudiengang Certified Real Estate Manager an. Hier wird den Teilnehmenden neben der klassischen Projektentwicklung und Immobilienökonomie, der Immobilienbewertung, Transaktion und Finanzierung, Bauprojektsteuerung, Baumonitoring, Immobilienrecht und Nachhaltigkeit, ein gezielter Einblick in die gesamte Immobilienwirtschaft gegeben.
Der Schwerpunkt des Studiengangs liegt auf der praktischen Anwendung der vermittelten Inhalte. Gekoppelt mit Praxisbeispielen, wie beispielsweise die Besichtigungen von Baustellen, kann das erlernte Wissen als perfekte Grundlage direkt im täglichen „Doing“ angewandt und umgesetzt werden. Darüber hinaus ist es die beste Voraussetzung für einen Wechsel in das Umfeld der Immobilienwirtschaft. Experten aus allen Teilbereichen der Immobilienökonomie geben ihre langjährige Erfahrung und ihr Wissen an die Teilnehmenden in einem Studiengang weiter, der bisher in diesem Umfang noch nicht angeboten wird.
Mit der Weiterbildung erhalten Absolvent:innen ein Zertifikat der Frankfurt School of Finance & Management zum Certified Real Estate Manager und verfügen nach Abschluss über aktuelles Wissen der Immobilienbranche und können ihre erlernte Expertise sofort in der Praxis anwenden.