Die Corona-Krise hat bei mir – wie auch bei vielen anderen – einiges auf den Kopf gestellt. Es hat vor allem dazu geführt, dass ich nicht wie geplant in Präsenz am Standort Düsseldorf im Bankfachwirt-Studium studieren konnte, sondern auf den Bankfachwirt@Home umsteigen musste. Natürlich habe ich mir vor dem Start einige Gedanken hierzu gemacht. Wie ist der Online-Unterricht? Können die Inhalte überhaupt auf diese Weise vermittelt werden? Wird mir ohne Präsenz nicht etwas fehlen?
Jeder macht sich Sorgen und Gedanken vor einer wichtigen Entscheidung – wie zum Beispiel vor einer Weiterbildung. Die erste Vorlesung startete mit einer Vorstellungsrunde welche wohl Fluch und Segen zur gleichen Zeit ist. Wenige möge es, wenn sie sich vor einer fremden Gruppe vorstellen müssen. Allerdings ist es sehr wichtig – insbesondere im virtuellen Studium – da man auf diesem Wege die Mitstudierenden kennenlernen kann. Man weiß dadurch, mit welchen Menschen man die nächsten Jahre verbringt und wo diese in ihrem Leben stehen.
Dieser offene Dialog hört hier aber auch nicht auf. In der Vorlesung ist ein direkter Draht zum Dozenten vorhanden. Egal ob es um Fragen, Anmerkungen oder Gedanken geht. Selbst kurze Unterhaltungen über private Erfahrungen haben regelmäßig stattgefunden. Daraus entwickelte sich bereits nach kurzer Zeit ein persönlicher Kontakt zum Dozenten,welcher auch nicht wirklich anders ist als im Präsenzunterricht. Ein wichtiger Vorteil bietet die virtuelle Variante zudem: Die Möglichkeit sich kurz zurückzuziehen – sei es auch nur um sich kurz einen Kaffee zu machen. Denn anders als in Präsenz hält man den Unterricht nicht auf, kann weiter dem Dozenten zuhören und stört seine Mitstudierende dabei nicht.
Das war meine weitaus bedeutendste Sorge – denn kann der virtuelle Unterricht überhaupt eine fehlende Anwesenheit ausgleichen? Meine Antwort ist hier eindeutig… Ja! Die Inhalte sind optimal vorbereitet und wenn etwas nicht verstanden wird, wird es solange wiederholt, bis es jeder nachvollziehen kann. Auch die Unterlagen für das Selbststudium sind so vorbereitet, dass man nur noch den alten „inneren Schweinehund“ überwinden muss. Das ist aber dann keine Frage der Präsenz.
Ich habe soweit gelernt, dass weder die Persönlichkeit noch die Qualität im virtuellen Studium leidet. Dies muss aber mit Sicherheit jeder für sich selbst herausfinden.
Die Entscheidung ist nicht auf dem normalen Wege gefallen. Ich studiere bereits dual Finance & Banking, jedoch ohne die klassische Ausbildung zum Bankkaufmann. Aufgrund der zuvor absolvierten Ausbildung zum Industriekaufmann fehlten mir aber leider häufig die Grundlagen, welche ein Banker im Arbeitsalltag braucht, da ein Studium nun mal eher theoretische Inhalte behandelt. Der Bankfachwirt bildet genau hierfür die perfekte Ergänzung zu meiner Ausbildung und meinem Werdegang – wobei die Grundlagen des operativen Geschäfts nicht vernachlässigt werden, aber auch die Tiefe nicht ausbleibt.
Stress – ein Faktor der einfach nicht vernachlässigt werden sollte. Denn schließlich muss man Beruf und Weiterbildung unter einen Hut bringen – bei mir kommt dann noch das Studium hinzu, was alles auch nicht einfacher macht. Aber ich muss sagen, es funktioniert. Das wichtigste, aber zugleich auch schwierigste ist: Immer am Ball zu bleiben. Das heißt, jede Vorlesung nacharbeiten und am besten die Folgende vorbereiten. Einfach gesagt – das Lernen nicht auf die lange Bank schieben, wozu ich nur leider neige, was sich aber durch strikte Planung überwinden lässt.
Haben Sie keine Angst vor einem virtuellen Studium. Und vor allem: Bringen Sie Interesse mit und genießen Sie Ihre Studienzeit, dann ist der Bankfachwirt die perfekte Herausforderung.