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Identifikation, Verifikation – Fälschungserkennung
Weiterbildung / 3. Mai 2017
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Erster Kriminalhauptkommissar Rolf Fauser, Sachverständiger für Fälschungen bei der Polizei BW, Steering Committee Mitglied der European Document Expert Working Group (EDEWG/ENFSI), Dozent der Frankfurt School

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Der Markt für gefälschte Dokumente ist riesig und kaum übersehbar. Reisepass, Führerschein, Personalausweis, Online-Identität, diplomatische Position, Geburtsurkunde oder Heiratsurkunde: Über das Darknet lassen sich Dokumente wie diese, und somit auch komplett neue Identitäten, auf illegalem Wege beschaffen. Wichtig für eine korrekte Identifikation und Verifikation ist das richtige Wissen zur Fälschungserkennung.

Bei vielen Geschäftsvorgängen werden zum Abschluss von Verträgen grundsätzlich Ausweisdokumente zur eindeutigen Identitätsfeststellung benötigt. Die sichere Identifikation der Vertragspartner ist die Basis für Verträge und damit Grundlage von Zahlungsverpflichtungen. Ohne spezielles Fachwissen ist es heute schwierig, Ausweisprüfungen zur Abwehr krimineller Aktivitäten wie zum Beispiel Betrug, Untreue, Unterschlagung und Geldwäsche durchzuführen und festzustellen. Viele Unternehmen bzw. Branchen, beispielsweise Autovermietungen, Autohäuser, Finanzinstitute oder Mobilfunkanbieter, suchen deshalb nach Lösungen zur manuellen und automatischen Prüfung von Ausweisdokumenten. Vorreiter für diese Entwicklungen sind die Grenzkontrollen insbesondere an Flughäfen, die durchaus erfolgreich funktionieren. Es nutzt allerdings wenig, wenn in Identitätsdokumenten elektronische Chips verbaut sind und der Prüfende keine technische Möglichkeit zum Auslesen hat.

Fälschungserkennung bei täuschender Ähnlichkeit

Fälscher bieten mittlerweile konkret echte Pässe von Personen mit ähnlichem oder gleichen Aussehen zu hohen Preisen an. Einen Betrüger, der sich mit der Identität einer anderen Person ausgibt, nennt man „Impostor“. Dabei ist die Echtheit des Identitätsdokuments sichergestellt und unverändert. Die Dokumente wurden überlassen oder stammen aus Diebstählen, die im Ausland leider nicht immer zu einer Sachfahndung führen. Auch das zeitweise Überlassen von solchen echten Identitätsdokumenten an gleichaussehende Personen ist bekannt. Aufgrund der Echtheit laufen Kontrollen von Impostoren mit großer Wahrscheinlichkeit im Inland ins Leere. Die einzige Möglichkeit verbleibt dem prüfenden Gegenüber, der in diesem kurzen Moment den Unterschied zwischen Lichtbild und realer Person erkennen muss. Wird an dieser Stelle kein Personenabgleich zwischen dem Bild im Dokument und der gegenüberstehenden Person vorgenommen, hat der Impostor sein Ziel erreicht und kann mit der übernommenen Identität alle Behörden- und Geschäftsaktivitäten ungehindert vornehmen.

Ganzheitlich betrachtet beginnt das Problem somit bereits mit der Wiedererkennung der Person und dem Bild in einem Dokument. Mit teilweise einfachen Prüfszenarien und Tools können Personen jedoch deutlich besser durch eine Fälschungserkennung verifiziert und identifiziert werden.

Mehr Sicherheit durch Weiterbildung

Wer sich für eine Weiterbildung im Fraud-Bereich entscheidet, erhält auf jeden Fall Kenntnis über Originalasservate (Fälschungen) und die Vorgehensweisen von Fälschern aus verschiedensten Ländern sowie mögliche Hilfsmittel und Prüfgeräte zur Fälschungserkennung. Ebenso wichtig sind die aktuellen forensischen Möglichkeiten im Rahmen der Urkundenuntersuchung zur Datumsechtheitsprüfung und zur Druckeridentifizierung. Die Methoden der Identifikation und Verifikation von Personen sowie die missbräuchliche Verwendung von Personaldokumenten und Urkunden müssen ebenso im Fokus stehen wie das Erkennen von Fälschungen von Urkunden und Legitimationsdokumenten.

Das Seminar Fälschungserkennung der FS ist Teil des Zertifikatsstudiengangs Certified Fraud Manager, kann aber auch als Einzelseminar gebucht werden.

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