Vor zwei Jahren hat die Frankfurt School ein weiteres akademisches Programm initiiert: Den Bachelor of Arts, der an fünf verschiedenen Standorten in Deutschland angeboten wird. Das Programm, das eine sehr starke Praxisorientierung aufweist, wurde vom Markt sehr gut angenommen. Insbesondere bereits berufserfahrene Studenten haben dieses Angebot gewählt.
Nachdem die Studenten dieses Studiengangs bereits im Berufsleben stehen, sehen sie sich einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber, die neben dem Studium gemeistert werden müssen. Das betrifft naturgemäß vor allem die weitere berufliche Entwicklung. Sei es die Optimierung der heutigen Rolle oder die Frage, ob und wie der Schritt in eine Führungsposition erfolgen soll bzw. kann.
Deshalb hat sich die Frankfurt School entschieden, für die Studenten die Option anzubieten, ohne zusätzlich Kosten an einem Mentoringprogramm teilzunehmen. Ende März startet ein Pilotprojekt am Standort München, das mit über 20 Mentees und über 10 Mentoren beginnt.
Der Begriff Mentoring ist nicht einheitlich definiert. Für das Mentoring im B.A. verstehen wir unter Mentoring die Tätigkeit einer erfahrenen Person (Mentorin bzw. Mentor), die ihr Wissen und ihre Kenntnisse an eine noch unerfahrene / weniger erfahrene Person (Mentee) weitergibt, um diese Person insb. in ihrer beruflichen Entwicklung zu fördern. Es ist damit häufig ein Werkzeug zur Karriereförderung.
Typische Beispiele für das Mentoring im B.A. sind:
Coaching und Mentoring sind zwei Begriffe, die gerne gemeinsam und überlappend verwendet werden und bei denen oft Unklarheit herrscht, welches die Merkmale des einen oder anderen sind. Deshalb eine kurze Abgrenzung und Beschreibung zu den Inhalten:
Nachdem sich das Programm an berufserfahrene Studenten richtet, müssen auch die Mentoren entsprechende Berufserfahrung haben. Da es um ein besonderes Vertrauensverhältnis zwischen Mentee und Mentor geht, ist es wichtig, die Mentoren bzw. ihren beruflichen Hintergrund gut zu kennen. Bei firmeninternen Programmen ist das relativ leicht zu gewährleisten.
Im Bachelor of Arts wird dagegen gerade nicht ein Mentor aus der eigenen Firma gesucht bzw. zur Verfügung gestellt. Dadurch ist die Herausforderung bei der Mentorenauswahl deutlich größer. Gleichzeitig hat natürlich dieses Modell den besonderen Vorteil, dass der Mentor völlig unbeeinflusst und neutral seine Rolle ausüben kann. Deshalb haben wir uns entschieden, Absolventen der Frankfurt School, die bereits seit mehreren Jahren berufstätig und Mitglied im „Frankfurt School Alumni e.V.“ sind, für eine Mentorenrolle zu gewinnen. Erfreulicherweise ist die Resonanz sehr positiv. Um die Mentoren nicht zu stark zu belasten, sollen in diesem Programm pro Mentor nicht mehr als 3 – 4 Mentees betreut werden.
Interessierte Studenten bewerben sich bei der Frankfurt School sobald ihnen in ihrem Studiengang das Programm vorgestellt wurde. Das Angebot basiert auf freiwilliger Basis; es gibt keine Erwartung, dass sich Studenten bewerben und es gibt auch keine Noten :).
Nach Abschluss des Pilotprojekts in München werden wir ab dem Studienstart in 2017 das Programm an allen Standorten anbieten.
Die Bewerbung erfolgt im Laufe des fünften Semesters. Bei der Bewerbung werden die Studenten gebeten, neben einem Lebenslauf auch klar zu benennen, was sie mit dem Mentoring erreichen wollen; d.h. was ihre Motivation ist, und welche Erwartungen sie an den Mentor haben. Die Frankfurt School prüft anschließend die Bewerbung. Es kann nicht garantiert werden, dass jeder Bewerber im Programm berücksichtigt werden kann. Das kann an der Anzahl und am Profil der zur Verfügung stehenden Mentoren und den Erwartungen des potenziellen Mentee liegen. Wir versuchen jedoch, für jeden Bewerber einen geeigneten Mentor zu finden.
Wenn wir ein geeignetes Tandem aus Mentor und Mentee bilden können, informieren wir anschließend Mentee und Mentor. Die Tandems werden dann zu einer Auftaktveranstaltung am Standort eingeladen, bei der sie sich kennenlernen können. Dieses Kennenlernen – bevor das eigentliche Mentoring beginnt – ist für die Tandems sehr wichtig, denn es muss die „Chemie“ zwischen Mentor und Mentee stimmen.
Anschließend können beide Partner des geplanten Tandems entscheiden, ob sie gemeinsam das Mentoringprogramm durchführen wollen. Wenn es Änderungsbedarf gibt, dann wird sich die Frankfurt School bemühen, ein Ersatztandem zu bilden.
Wenn die Tandems final zusammengestellt sind, sollen insgesamt drei persönliche Tandemgespräche in einem Zeitraum von ca. 4 – 5 Monaten stattfinden. Durch die zeitliche Begrenzung gibt es einen Anreiz, die wirklich wesentlichen Themen zu diskutieren. Natürlich sollten die Gespräche aber auch nicht zu eng beieinander liegen, um die Anregungen aus dem letzten Gespräch auch umsetzen zu können. Zusätzlich gilt, dass wir erwarten, dass sich die Mentee auf ihre Gespräche gut vorbereiten.
Mentoring ist anspruchsvoll – es ist kein Selbstläufer! Deshalb ist es notwendig, die Faktoren für ein erfolgreiches Mentoring zu kennen. Diese bestehen darin, bestimmte Aspekte unbedingt einzuhalten und andere unbedingt zu vermeiden:
Die (positiven) Voraussetzungen:
Die Gefahren:
Wir freuen uns sehr, unseren Studenten das Mentoring anbieten zu können und werden bei den neuen Kohorten auch von unseren Erfahrungen im Pilotprojekt berichten.