Josh T., ein externer Trainer der Frankfurt School, plant eine große Kampagne für die Weiterentwicklung seines Azubicamps. Er möchte vor allem Schüler ansprechen, die auf Ausbildungsplatzsuche sind oder einfach noch nicht wissen, was sie nach der Schule machen möchten. In diesem Jahr hat er erstmalig ein Azubicamp für eine Woche in der Eifel durchgeführt und viele angehende Fachkräfte dafür gewinnen können. Dennoch kann er auf kein funktionierendes Netzwerk mit den „richtigen Personen“ zurückgreifen, um seine Arbeit deutschlandweit fortzusetzen.
Besser, als ein externes Netzwerk, wie zum Beispiel das des Azubimanagement, zu nutzen, was auch zu Irritationen bei der Zielgruppe führen kann, ist es, ein eigenes Netzwerk aufzubauen. Und es wäre auch nur im ersten Schritt geholfen, Informationen über unser Netzwerk zu streuen. Deshalb habe ich Josh andere Informationen gegeben– Tipps und Tricks, wie er sich genau das aufbauen kann.
Zunächst hat fast jeder ein Netzwerk aus Freunden, Bekannten und beruflichen Kontakten, die wiederum ein Netzwerk aus Freunden, Bekannten und beruflichen Kontakten haben. Zu oft nutzen wir das nur nicht. Im schlimmsten Fall nutzen wir Bekannte im Bedarfsfall und vergessen dabei das Wichtigste: die Pflege der Bekanntschaft.
Tipp Nr. 1: Bekanntenkreis anschauen.
Wo arbeiten die Menschen aus Ihrem/Deinem Netzwerk, welche Ausbildungen und Berufsgruppen sind vertreten, welche Weiterentwicklungen haben sie gemacht? Denn man sollte das Potenzial eines bestehenden Kontaktes nie unterschätzen.
Um neue Kontakte zu schließen, bieten sich eine Messe oder ein Kongress an. Aber wie geht man am besten vor? Vielen Menschen – wie Josh – fällt es eher schwer, fremde Menschen anzusprechen. Das stimmt, die Barriere ist groß und wie kommt man ins Gespräch? Oftmals sind ja auch zwei Personen aus einem Unternehmen unterwegs. Sich „einzuklinken“ wirkt für viele oft nicht echt. Das echte Interesse an Themen und Menschen ist in diesem Fall Voraussetzung. Man muss ein ernsthaftes Interesse am Gegenüber haben, um ins Gespräch zu kommen. Und dies ist leichter als gedacht. Jeder Mensch hat Interessantes zu erzählen – und gerade auf Veranstaltungen wie einer Messe und/oder einem Kongress ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, Menschen mit gleichem oder zumindest ähnlichen beruflichen Hintergrund zu treffen. Das Gesprächsthema ist also fast vorgegeben. Mit einem ehrlichen Interesse am Gegenüber gelingt es auch, die richtigen Fragen zu stellen.
Tipp Nr. 2: Einstiegssätze für ein Gespräch
Wenn sich zum Beispiel die Situation ergibt, sich für einen Vortrag neben einen Unbekannten zu setzen, empfehlen sich diese Sätze:
Der neue Gesprächspartner muss dabei die Möglichkeit haben, auf die Fragen einzugehen. Wirkt die Antwort kurz angebunden und gibt es kein merkbares Gegeninteresse am Gesprächsaufbau, sollte man es dabei belassen: Vielleicht ergibt sich ja während oder nach dem Vortrag die Gelegenheit, noch einmal ins Gespräch zu kommen.
Oder es ergibt sich die Situation, sich zum Essen an einen Stehtisch zu stellen, wo bereits Personen stehen, die er nicht kennt.
Hier geht es im ersten Schritt nicht um fachliche Themen, sondern darum, sich kennenzulernen und locker in ein Gespräch zu starten.
Tipp Nr. 3: Akzeptieren Sie Ihr Gegenüber
Bei der Kontaktaufnahme ist eine Regel ganz wichtig: kein Gespräch aufzwingen, sondern die Reaktionen des Gegenübers akzeptieren. Es kommt auf das gute Gespür an, anderen Personen Raum zur Reaktion zu geben oder die richtige Situation zu erkennen, um auf sich aufmerksam zu machen und Fragen der anderen zu beantworten.
Genauso ist es möglich, zunächst von sich zu erzählen, sich vorzustellen und die Visitenkarte proaktiv auszugeben. Auf einem Kongress bieten sich eine Vielzahl solcher Gesprächsansätze und damit auch die Möglichkeit, sich gut zu mit bisher fremden Personen auszutauschen. Ein interessantes Netzwerk für Josh kann entstehen, wenn er die Kontakte individuell pflegt und versprochene Informationen zuverlässig liefert. Denn auch Josh ist Teil des Netzwerkes der Anderen.