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Balanceakt: Wie Priorisierung und Selbstmanagement die Karriere beflügeln
Alumni / 21. Dezember 2023
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Bachelor in Business Administration Class of 2016
Hendrik ist derzeit für die DWS tätig, Deutschlands größten Vermögensverwalter. In der Sparte Kundenbetreuung leitet er das Chief Operating Office für den Heimatmarkt (Deutschland, Österreich & CEE-Länder). Darüber hinaus ist er Vorstandsmitglied der Deutschen Treuinvest Stiftung. Vor seinem Einstieg bei der DWS war er bei The Boston Consulting Group tätig, mit Fokus auf internationalen Projekten im Finanzdienstleistungssektor und in der Konsumgüterindustrie. Hendrik ist CFA-Charterholder und verfügt über ein Postgraduate Diploma in Advanced Management der ESMT Berlin sowie einen Bachelor of Science in Business Administration der Frankfurt School of Finance & Management.

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In der heutigen Arbeitswelt ist es wichtiger denn je, sich ständig weiterzuentwickeln und neue Herausforderungen anzunehmen. Wer sich in seiner Komfortzone einrichtet, wird schnell abgehängt. Soweit die Theorie aus jedem Buch und Vortrag – doch was bedeutet das tatsächlich für die Praxis und wie schafft man es, dabei nicht die Balance zu verlieren?

Ist das alles ‚Prio 1‘?

In der schnelllebigen Businesswelt ist es unerlässlich, nicht nur fachliche Qualifikationen zu besitzen, sondern auch über starke Soft Skills zu verfügen. Selbstverständlich sind Teamfähigkeit und eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit – Skills, die in nahezu jedem Bewerbungsschreiben und Lebenslauf auf meinem Tisch auftauchen – elementar.

Doch um immer wieder erfolgreich die eigene Komfortzone zu verlassen und neue Herausforderungen anzunehmen, sind andere Fähigkeiten wichtig(er). Und wenn es auf eine einzige Dimension reduziert werden soll, dann lautet diese: Prioritäten setzen!

In allen Rollen, die ich in meinem bisherigen Berufsleben innehatte, gab es genug Arbeit, um 24 Stunden am Tag zu arbeiten. Das unterscheidet sich kaum vom Studium – auch dort gibt es für nahezu jeden Kurs genug Literatur, um sich über Monate in der Bibliothek einzuschließen. Die Kunst liegt in beiden Fällen dabei, die richtigen Prioritäten zu setzen und dabei abzuwägen, wo die allokierte Zeit den meisten Impact hat.

Hier kommt es weniger auf die Methode an, denn auch 80:20 und andere Modelle sind bloß Buzzwords – doch zu erkennen, welche Themen priorisiert behandelt werden müssen und welche runterfallen dürfen, ist eine Fähigkeit ohne die Manager früher oder später scheitern.

Strategieberatung, das Bootcamp für Softskills?

Nach meinem BSc in Business Administration Studium an der Frankfurt School verschlug es mich in die Welt der Strategieberatung. Während meiner Zeit bei The Boston Consulting Group hatte ich die Möglichkeit an genau dieser Dimension zu arbeiten. In einem Umfeld, in dem Aufgaben eher in Stunden als in Tagen oder Wochen erledigt werden müssen, ist Zeitmanagement und Priorisierung entscheidend. Oder um es plastischer zu machen: Eine bessere Priorisierung bedeutet mehr Schlaf.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass diese Erfahrungen in der Strategieberatung eine Schlüsselkomponente für meinen weiteren beruflichen Weg waren und sind. Nach meinem Wechsel in die Vermögensverwaltung stand ich nicht nur neuen Herausforderungen gegenüber, sondern hatte sowohl nach meinem ersten als auch meinem zweiten Jahr die Chance, neue Rollen im Unternehmen anzunehmen.

Mut zur Veränderung und Vertrauen in die eigenen Skills

Vertrauen spielte dabei eine entscheidende Rolle. Vertrauen in meine Fähigkeiten, Vertrauen in meinen (zukünftigen) Vorgesetzten und die Neugier, die sich mir bietenden Chancen zu ergreifen. Selbstverständlich war ich zum jeweiligen Zeitpunkt nicht vollkommen sicher, dass es die richtige Entscheidung und der richtige nächste Schritt war.

Doch ich war mir meiner Arbeitsstruktur, meiner Fähigkeit zur Priorisierung und meiner Neugier auf neue Themen bewusst. Diese Elemente sorgen dafür, dass das sprichwörtlich kalte Wasser ein paar Grad wärmer wird und man tatsächlich an der neuen Herausforderung wachsen kann. Zu Beginn steht man neuen Themen, Kollegen und Aufgaben gegenüber. In solchen Situationen ist es unbezahlbar, Prioritäten zu setzen, um die richtigen Bälle in der Luft zu halten. Und wenn man dann noch ein starkes Team um sich hat, ist man bestens aufgestellt.

Selbstmanagement als Grundlage

Langfristig erfordert eine erfolgreiche Karriere auch eine ausgewogene Work-Life-Balance. Und während strikt genommen Balance eine gewisse 50:50 Aufteilung impliziert, ist die genaue Aufteilung fast nebensächlich. In meiner Erfahrung beurteilt jeder Mensch die Balance unterschiedlich und dies kann sich auch über unterschiedliche Lebensphasen verändern. Genau hier kommt die Kunst des Selbstmanagements – eine spezifische Form der Priorisierung – ins Spiel.

Mein Ausgleich ist der Langdistanztriathlon – ein Ironman, der nicht nur physische, sondern auch mentale Disziplin erfordert. Meine Fähigkeit zur Priorisierung hat sich als unschätzbar wertvoll erwiesen, um nicht nur im Job erfolgreich zu sein, sondern auch genügend Raum für persönliche Leidenschaften wie den Triathlon zu schaffen.

Es mag auf den ersten Blick paradox erscheinen, wie eine anspruchsvolle Karriere und ein intensives Sporttraining Hand in Hand gehen können. Doch gerade durch die klare Struktur und Disziplin, die ich mir im Berufsleben angeeignet habe, fällt es mir leicht, auch beim Training den Fokus auf entscheidende Einheiten zu legen und den Mut zu haben, einzelne geplante Einheiten auszulassen.

Die eine Disziplin unterstützt die andere, und zusammen schaffen sie eine ausgewogene Lebensführung, die sowohl beruflichen Erfolg als auch persönliche Erfüllung einschließt. Bei mir ist es Triathlon, bei anderen die Zeit mit den eigenen Kindern, Yoga oder Reisen. In allen Fällen ist die entsprechende Priorisierung entscheidend für den vollumfänglichen Erfolg und Spaß.

In der heutigen Geschäftswelt sind Soft Skills mehr als nur eine nette Zugabe – sie sind ein entscheidender Erfolgsfaktor. Kombiniert mit der Bereitschaft, sich neuen Herausforderungen zu stellen, und dem Mut, die eigene Komfortzone zu verlassen, öffnen sie nicht nur Türen zu neuen beruflichen Möglichkeiten, sondern ermöglichen auch ein erfülltes Leben jenseits des Büros. Oder in anderen Worten: Traut euch zu (de)priorisieren!

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