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Alte Zöpfe abschneiden – digitale Transformation erfolgreich umsetzen Teil 1
Executive Education / 4 April 2019
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Als Senior Manager Digital Transformation bei dem Beratungsunternehmen ITC verantwortet Michael Duda das Geschäftsfeld „Digital Escort Movement“ und begleitet Banken und IT-Dienstleister bei der Planung und Umsetzung von Transformationsprojekten zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen und Services.

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Die digitale Transformation bestehender Geschäftsprozesse und Services steht ganz oben auf der Agenda von IT- und Fachabteilungen. Doch bei der Umsetzung solcher Transformationsprojekte prallen oft technische und fachliche Anforderungen aufeinander, die nicht vereinbar scheinen. Bestehende Prozesse und Services lassen sich meist nicht eins-zu-eins digitalisieren oder nur mit erheblichem Mehraufwand.

Ballast über Bord schmeißen

Dies wird deutlich, wenn man versucht während der Digitalisierung die Funktionalität und Abläufe aus den Altsystemen in der neuen Lösung abzubilden. Aber ist dies noch sinnvoll? So wird oft an programmierten Individuallösungen festgehalten und sehr aufwändig deren Integration in neue Anwendungen durchgeführt. Dabei sollte besser geprüft werden, ob man alte Zöpfe nicht einfach mal abschneiden sollte.

Insbesondere Fachabteilungen halten gerne an bestehenden Prozessen fest. Die Bereitschaft, etablierte und akzeptierte Abläufe zu ändern ist entsprechend gering, da zunächst kein direkter Nutzen erkennbar ist. Andererseits fehlen oft Know-how und Ressourcen, um dies zu bewerten. Dabei hebt ein Überdenken bestehender Prozesse die großen Potenziale der Digitalisierung:

Nutzen durch die digitale Transformation

  • Vermeidung von Medienbrüchen
  • Produktivitätssteigerung
  • Bessere Nachvollziehbarkeit
  • Schneller Informationsaustausch
  • Mehr übergreifende Konformität in Prozessen und Abläufen

Regulatorik als Innovationstreiber

Die Anforderungen neuer regulatorischer Vorgaben von EZB und BaFin sind wesentliche Kostentreiber der Finanzbranche. Dabei besteht oft die Möglichkeit der Vereinfachung und Konsolidierung bestehender Abläufe, wenn man die Umsetzung der regulatorischen Vorgaben nicht isoliert, sondern ganzheitlich im Kontext zu den Umsystemen betrachtet.

Die daraus resultierenden Projekte bieten einen idealen Ansatz für Innovationen und die Digitalisierung von Prozessen in Rechnungswesen, Risikomanagement und Meldewesen. So bergen die Zusammenlegung oftmals heterogener IT-Systeme oder einzelner Komponenten, eine einheitliche Datenerhebung und -haltung sowie abgestimmte Prozesse ein großes Potenzial.

Das große Bild vor Augen

Bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen und Services sollte man jedoch nicht nur den einzelnen Prozess, sondern wirklich Abläufe von Ende-zu-Ende betrachten.

Ein gutes Beispiel sind Mobile-Apps, die ihren möglichen Kundennutzen durch einen reduzierten Funktionsumfang einschränken. Viele dafür notwendige Anwendungen im Hintergrund sind nur Insellösungen und nicht in die Mobile-Workflows integriert.

Oft ergeben sich Synergien und zusätzliche Optimierungspotenziale, wenn man flankierende und weiterführende Prozesse betrachtet. Dabei sollte der Fokus nicht auf mehr Funktionalität und Sonderwünschen der fachlichen Anwender, sondern auf Verschlankung sowie vereinfachten und automatisierten Abläufen liegen.

Eine beliebte Unart ist es zudem, bestehende Funktionalitäten und Abläufe von eigenentwickelten Anwendungen durch Customizing und Programmierung auf Standardsoftware zu übertragen. Hier entstehen schnell überladene und aufwändig zu pflegende Anwendungen, die die Fehler der Vergangenheit neu abbilden, anstatt sie zu beseitigen.

Einen Einblick, wie Sie Ihre digitalen Transformationsprojekte erfolgreich umsetzen können, vermittelt das Seminar Informationstechnologie für Bankfachkräfte.

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