In seinem Bankenbrief vom 15. August 2016 sieht das der Bundesverband deutscher Banken so. Trotz einer gut laufenden Konjunktur in Deutschland und damit niedrigen Kreditausfällen gelingt es den Kreditinstituten nicht genügend Geld zu verdienen. Die Branche kämpft mit historischen Niedrigzinsen. Eine Abkehr von der extrem expansiven Geldpolitik der EZB ist derzeit nicht zu erwarten. Solange eine langfristige Lösung der Staatsschuldenproblematik in Europa nicht in Sicht ist und einige Länder noch Wachstumsprobleme haben, dürfte den Kreditinstituten das Niedrigzinsumfeld vorerst erhalten bleiben.
Um den Ertrags- und Kostendruck zu mindern, haben bereits einige Institute ihre Kontoführungsgebühren angehoben und Filialen geschlossen. Diese Maßnahmen werden wahrscheinlich aber nicht reichen. In der Branche zeichnet sich eine Konsolidierung ab, wobei auch Fusionen zwischen den Bankgruppen des Drei-Säulen-Modells (Privatbanken, Genossenschaftsbanken, Sparkassen) nicht mehr ausgeschlossen werden. Bisher galten solche Überlegungen als Tabu – jetzt nicht mehr. Die künftige Entwicklung bleibt also spannend.
Der Zertifikatsstudiengang Bankfachwissen kompakt, nächster Starttermin: 21.09.2016, befasst sich u. a. mit dieser Problematik. Darüber hinaus werden auch strategische Fragen zur Ausrichtung bestimmter Geschäftsmodelle, bankrechtlicher Fragen und alle operativen Geschäftsfelder von Banken behandelt.