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Mein skurriler Weg zum Ausbilder
Executive Education / 9 September 2015
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Referent Aus- und Weiterbildung
Johannes Kirn arbeitet seit 6 Jahren als Ausbilder und Trainingsmanager bei der Frankfurt School of Finance & Management im Bereich Azubimanagement. In dieser Funktion unterstützt er unsere Kunden von der Einstellung der Auszubildenden im Assessment-Center, über die ganzheitliche Betreuung von über 80 Auszubildenden aus dem Großraum Frankfurt und Karlsruhe in Form von Seminaren, Entwicklung- und Beurteilungsgesprächen, einer passgenauen Versetzungsplanung und vielen weiteren Services - bis hin zur Zeugnisübergabe. In weiterer Form arbeitet Herr Kirn an Neuentwicklungen und Weiterentwicklungen von E-Learning-Produkten für verschiedene Kreditinstitute. Im Azubimanagement steht er dabei unseren Kunden stets mit passgenauen Lösungen zur Seite.

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Im Azubimanagement der Frankfurt School führen wir jährlich ca. 3.000 Auszubildende in Deutschland mit innovativen Lernmethoden und -konzepten erfolgreich durch die Prüfung. Aber auch Ausbildern und Dozenten vermitteln wir die erforderlichen methodischen und didaktischen Qualifikationen für ihre tägliche Arbeit.

Heute möchte ich aber einmal meine ganz persönliche Geschichte erzählen und berichten wie ich den Weg zum Ausbilder gemeistert habe…

Vom Pantoffeltierchen zum Dönerladen

Mit meinem Wechsel von der Grundschule auf das Gymnasium zeigte es sich: Lieblingsschüler der Lehrer – werde ich nie! Dabei war es wie bei vielen anderen auch: es war weniger mangelnde Intelligenz als vielmehr die eigene Faulheit, die mir jedes Jahr einen blauen Brief einbrachte. Die Frage, die sich mir stellte war: was hilft es mir in meinem Leben, wenn ich weiß, wie sich Pantoffeltierchen fortpflanzen?

Die typischen Herausforderungen der Jugend, der falsche Umgang im Freundeskreis, persönliche Schicksalsschläge und die Faulheit, die immer übermächtiger wurde: schließlich verließ ich die Schule ohne Abi. Egal – ich hatte die „Mittlere Reife“ und war volljährig. Aber hatte ich mir Gedanken darüber gemacht wie es weiter geht? NEIN!

Also am besten eine Ausbildung machen! Und wenn ich nichts finde, dann zur Bundeswehr. Über eineinhalb Jahre wurde das alles nichts. Einen Ausbildungsplatz zu finden war 2008 noch schwieriger als heute. Über Wasser gehalten hat mich in dieser ganzen Zeit ein Job in einem Dönerladen mit wunderbaren Arbeitsbedingungen:

  • Arbeitszeit: Montag bis Sonntag, 8 Stunden täglich
  • Verdienst: Mindestlohn – was ist das?
  • Gefühl am Abend: als hätte ich am Spieß geklebt

Aber: Ich durfte in dieser Zeit eine andere Kultur kennen und auch lieben lernen. Das hat mich stark geprägt und menschlich weitergebracht. Trotzdem musste ich mich fragen: „Will ich so mein weiteres berufliches Leben verbringen?“

Ich: ein Streber!

Und dann kam sie: meine zweite Chance. Endlich fand ich einen Ausbildungsplatz. Jackpot: Azubi in einer Bank! Nach der Zusage, feierte ich ausgiebig und gab die Suche nach der Antwort auf die Frage, warum gerade ich einen so begehrten Ausbildungsplatz bekam, auf. Anscheinend hatte man etwas in mir gesehen. Tatsächlich änderte sich nun alles: ich hatte den Willen, aus dieser Chance das Beste zu machen. Diese Einstellung strahlte ich anscheinend auch aus und so wurde ich gefordert und gefördert. Es machte auch einfach Spaß! In zweieinhalb Jahren Ausbildung habe ich mehr gelernt als in neun Jahren Gymnasium.

Ergebnis: Jahrgangsbester! Ich habe es geschafft – eine tolle Zeit mit tollen Menschen!

In dieser Zeit wurde mir bewusst, dass es das ist, was ich will: Teil der Ausbildung sein. So wie es bei mir war, wollte ich auch anderen die Möglichkeit geben, ihr Leben in die Hand zu nehmen und erfolgreich in der Berufswelt anzukommen, meine Erfahrungen mit Azubis teilen und ihnen helfen sich weiter zu entwickeln, mit allen Höhen und Tiefen während der Ausbildungszeit.
Nach der Ausbildung verfolgte ich mein Ziel und bildete mich berufsbegleitend weiter, absolvierte Online-Kurse zur Ausbildereignungsprüfung (AdA) an der Frankfurt School und arbeitete ehrenamtlich als Prüfer für den IHK-Prüfungsausschuss.

Heute, mit 27 Jahren, bin ich von Beruf Ausbilder von 78 Auszubildenden und arbeite an der Frankfurt School. Ich arbeite mit jungen Menschen, die alle mit den unterschiedlichsten Herausforderungen kämpfen und wie ich damals den Weg in die Berufswelt starten. Man begleitet die Youngsters vom ersten Tag an bis zum Ende der Ausbildung und manchmal noch weiter – und es wird einem gedankt!

Besonders schön ist, dass alle eine kleine Prägung ihres Ausbilders bei ihrer täglichen Arbeit tragen. Auch nach ihrer Ausbildung verfolge ich oftmals den weiteren Werdegang und freue mich über die unterschiedlichen Entwicklungen meiner Azubis … und es macht mich stolz einen Teil zu ihrem Berufsleben beigetragen zu haben.

Ob ich heute in meinem Leben etwas anders gemacht hätte?

Nur, wenn es mich dann auch hierher bringen würde – als Ausbilder der Frankfurt School. Ich kann mir derzeit keinen schöneren Beruf vorstellen

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