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Rückblick in die Zukunft – Real Estate Finance Day
Bachelor of Arts / 6 December 2018
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Bachelor in Finance & Management Class of 2019
Carl Jonas Schippel arbeitet als Senior Consultant im Bereich Office Advisory bei der BNP Paribas Real Estate Düsseldorf. Außerdem studiert er Finance & Management (Schwerpunkt Banking) an der Frankfurt School of Finance and Management.

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Ende November veranstaltete der Frankfurt School Verlag gemeinsam mit Targa Communications den 5. Real Estate Finance Day und lud zum Branchentreff mit hochkarätigen Speakern aus dem Finanz- und Immobiliensektor, darunter u.a. Prof. Roland Koch (Aufsichtsratsvorsitzender UBS Europe SE, MP Hessen a.D.), Christoph Gröner (CG Gruppe) und Dr. Louis Hagen (Münchener Hypothekenbank).

Der diesjährige Real Estate Finance Day stand ganz unter dem Motto des digitalen Wandels sowie der Risiken und Chancen in Zeiten der Niedrigzinsphase. Oder, wie der diesjährige Moderator Markus Kreuter, Head of Real Estate Finance and Private Equity von SIMRES Real Estate Sarl die bewegenden Themen der Immobilienbranche 2018 scherzhaft zusammenfasste: „Kaffeesatz-Leserei“.

Kaffeesatz-Leserei oder wo geht die Reise hin?

Klar ist und da sind sich die Vortragenden, Teilnehmer der vielfältigen Panels und die mehr als 200 Besucher einig: Die Immobilien- und Finanzwelt ist im ständigen Wandel – dies bietet jedoch mehr Chancen als Risiken. Treibende Faktoren sind aktuell nicht nur die Transformation durch die Digitalisierung, die niedrigen Zinsen, die steigenden Baupreise und Mieten, sondern auch der Angebotsmangel im Bereich der privat und gewerblich genutzten Immobilien.

Dieser stetige Wandel führt dazu, dass Unternehmen Ihre Geschäftsmodelle hinterfragen und anpassen müssen. So sind zum Beispiel die Baupreise, laut Sascha Klaus (Vorstandsvorsitzender Berlin Hyp AG), im letzten Jahr um rd. 14% gestiegen. Diese Preissteigerung führe nicht nur zu wirtschaftlichen Auswirkungen, sondern auch zu einem Qualitätsverlust, da durch die hohe Auslastungsquote Bauaufträge von Subunternehmern an Subsubunternehmer weitergereicht werden. Um Mieten und Baukosten dann insgesamt noch im Rahmen zu halten, gewinnen auch Redevelopments gegenüber klassischen Neubauten an Bedeutung, ist Dr. Ferdinand Spies (GF Art-Invest Real Estate Management GmbH & Co. KG) überzeugt. Man ist sich einig: Die Preissteigerung wird fortgesetzt, jedoch verlangsamter als bisher. Eine Blase stehe jedoch nicht bevor.

Das Thema „steigende Preise“ nimmt auch Bauunternehmer Christoph Gröner auf, der über das Zukunftsthema der Bauindustrie spricht: BIM – Building Information Modeling. Eine Methode um das Bauen optimierter Planen und Umsetzen zu können. Durch diesen Wandel von der Baubranche hin zur Bauindustrie und die Effizienzsteigerung durch Automatisierung, werden Einsparpotentiale in beachtlicher Höhe möglich. Insbesondere im Bereich von Standardbauten, wie z.B. Schulen, Bahnhöfen oder Hotels eigne sich BIM bzw. die Prozessautomatisierung um Kosten kalkulierbarer und effizienter zu machen.

Die Devise ist klar: Gerade in der Immobilienbranche, die insbesondere im Bereich Digitalisierung eher Verfolger- als Vorreiterrolle eingenommen hat und auch im Hinblick auf die daraus resultierende Produktivitätssteigerung im Branchenvergleich schlecht abschneidet, müssen Entscheidungen zukunftsfähig sein und um es wie Jean-Philippe Blangy (MD, Head of Asset Management Tristan Capital Partners) zu formulieren: Entscheidungen müssen auf Basis der Erwartungshaltung unserer Urenkelkinder getroffen werden. Dazu gehört dann sicherlich auch die Nutzung innovativer Ansätze, um Prozesse strukturierter, schlanker und effizienter umsetzen zu können.

Not disruptive on the product:

Während digitale Tools wie z.B. Google Maps, Virtual Reality und 360° Besichtigungstouren die Branche in gewisser Weise verändert bzw. ergänzt haben, liegen die tatsächlichen Potentiale im Bereich der Datenerhebung, Datennutzung und Datenauswertung. Laut Eran Baram (COO Cloudscaper Exchange) decke sich dies mit Entwicklungen in vielen anderen Branchen: „Nicht das Produkt an sich verändert sich, sondern der Weg dorthin.“ So möchte er mit seiner Plattform eine Basis für Akteure auf dem Immobilien- und Finanzmarkt errichten, die es ihnen ermöglicht „wie auf einem Marktplatz“ zusammenzukommen. Nutzer greifen auf ausgewertete Daten einzelner Projekte zu und Algorithmen identifizieren passende Partner für einzelne Projekte z.B. auf Basis der Auswertung eines Immobilienportfolios. Ganz nach dem dann auf Algorithmen basierenden Motto: „Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch!“

Dieser Tag hat gezeigt, dass die Branche sich der Transformation in der Finanz- und Immobilienwelt bewusst ist, sich ihr stellt und der Zukunft offen gegenübersteht. Das gibt Hoffnung, lässt aber noch ausreichend Platz für innovative Ansätze!

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