Am Abend des 15.04.2021 hatte die studentische Initiative Frankfurt School Economy and Politics die Ehre, ein Event mit dem parlamentarischen Staatssekretär Dr. Peter Tauber (MdB) zu veranstalten. Der promovierte Historiker und Politikwissenschaftler Dr. Peter Tauber ist für seine langjährige Tätigkeit als Generalsekretär der CDU bekannt, wobei auch sein vorheriger Werdegang aus bemerkenswerten Stationen besteht. So wurde er nach einem erfolgreichen Studium an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main bereits 2003 Landesvorsitzender der Jungen Union Hessen und erhielt 2009 erstmals ein Bundestagsmandat. Allerdings prägten nicht nur politische Themen seinen außergewöhnlichen Werdegang, da er außerdem seit Vollendung seines Wehrdienstes ständiger Reservist der Bundeswehr ist und hierbei 2019 zum Hauptmann der Reserve ernannt wurde. Diese besondere Verbindung zur Bundeswehr spiegelt sich auch in seiner Tätigkeit als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium wider, welche jedoch zu keinem Zeitpunkt seine Heimatverbundenheit und sein Engagement in seinem Herkunftsort Gelnhausen beeinträchtigte, der ihm bis heute am Herzen liegt.
Mit Witz und einem hohen Maß an Selbstreflektion berichtet Tauber den Teilnehmenden der Veranstaltung von seiner Zeit als Politiker. 1991 tritt Tauber in die Junge Union ein. Damals sei dies eine Rebellion gewesen, da ja alle in dem Alter kommunistisch, anarchistisch und grün gewesen seien. Tauber war inspiriert von dem Optimismus und dem Tatendrang Helmut Kohls und wusste schon damals, dass er Teil eines historischen Moments ist als die Mauer fällt und sich unzählige neue Chancen und Herausforderungen ergeben würden.
Der ungebrochene Optimismus zieht sich durch Taubers gesamte politische Laufbahn, was sich schlussendlich in seiner Wahl als Bundestagsabgeordneter kanalisiert. Tauber berichtet von dem fast überwältigenden Gefühl der Ehre, das er verspürt, als er zum ersten Mal die Stufen des Bundestages hinaufläuft. In den kommenden Jahren arbeitet er eng mit Merkel, von der Leyen und Kramp-Karrenbauer zusammen. Er spricht voller Begeisterung von dem Führungsstil seiner Vorgesetzten und spricht sich für mehr Frauen in Führungspositionen aus. Tauber hat für einen CDUler überraschend progressive Einstellungen. Er macht die Stigmatisierung von psychischen Krankheiten, vor allem in der Bundeswehr, zum Thema und spricht sich für einen höheren Frauenanteil und mehr Menschen mit Migrationsgeschichte in der CDU aus.
Das Gespräch mit Tauber ist sehr inspirierend. Für mich steht er für die Liebe zur Demokratie und wahrscheinlich würde der Satz „mehr Optimismus wagen“ zu ihm passen. Vor allem in Deutschland ist man selten zufrieden mit der eigenen Leistung und der Leistung der anderen. Der Fokus liegt darauf, was nicht gut läuft statt all die Erfolge zu sehen, die wir gemeinsam als Gesellschaft schon erreicht haben. Man sollte auf keinen Fall die Selbstkritik verlernen und sich auch nie auf Erfolg ausruhen. Jedoch kann man sich inspirieren lassen vom Optimismus Taubers und sich als Gesellschaft auch das ein oder andere Mal auf die Schulter klopfen und sehen, wie gut wir es haben und wie weit wir gemeinsam schon gekommen sind.
Tauber gibt den Studierenden der Frankfurt School mit auf den Weg, dass mit vielen Privilegien auch viel Verantwortung einher gehen. Die Menschen in einer Verantwortungselite sind nicht dafür da, nach ihrem eigenen Vorteil zu streben, sondern nach den Vorteilen, die die gesamte Gesellschaft und idealerweise die gesamte Welt voranbringen. Ein inspirierendes Event mit einem inspirierenden Politiker.