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Künstliche Intelligenz: Perspektiven der jungen Generation aus Deutschland und Korea
Study / 26 September 2025
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BSc in Business Administration Class of 2021
Patrick is Bachelor & Master Alumnus of Frankfurt School, received the FS Spirit Award in 2020 and is currently working in the field of Export Finance.

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Vom 1. bis 3. August 2023 trafen sich 45 junge Menschen aus Deutschland und Südkorea an der Frankfurt School of Finance & Management, um über künstliche Intelligenz zu diskutieren. Unter dem Motto „KI verstehen, Zukunft bewegen – junges Engagement für morgen“ standen die gesellschaftlichen Chancen und Herausforderungen dieser Technologie im Mittelpunkt. Dabei ging es nicht nur um technische Möglichkeiten, sondern vor allem um Verantwortung. Welche Rolle kann die junge Generation übernehmen, und wie lässt sich die Zukunft aktiv mitgestalten?

Die Teilnehmenden kamen aus unterschiedlichsten Fachrichtungen und Regionen – von Wirtschaft über Informatik bis zu Sozialwissenschaften. Diese Vielfalt machte die Diskussionen besonders spannend. Schnell zeigte sich, dass künstliche Intelligenz nicht nur ein technisches Thema ist, sondern nahezu alle Lebensbereiche berührt. Der interdisziplinäre Austausch eröffnete Perspektiven, die weit über die eigene Fachrichtung hinausgingen, und regte zu neuen Denkansätzen an.

Warum die Frankfurt School?

Die Wahl des Veranstaltungsortes war bewusst: Die Frankfurt School verbindet Internationalität mit einem klaren Fokus auf Innovation, Wirtschaft und Technologie. Sie bot den idealen Rahmen für einen länderübergreifenden Dialog über künstliche Intelligenz. Für mich persönlich war die Veranstaltung zugleich eine Rückkehr an meine Alma Mater. Während meines Bachelor- und Masterstudiums an der Frankfurt School habe ich nicht nur fachliches Wissen erworben, sondern auch meine Leidenschaft für interkulturellen Austausch entdeckt. Zwei Auslandssemester in Südkorea haben meine Verbindung zu diesem Land vertieft und mein Interesse nachhaltig geprägt.

Seit über zwei Jahren engagiere ich mich im Netzwerk Junge Generation Deutschland-Korea und leite dort die Arbeitsgruppe Career Service. In dieser Rolle organisiere ich unter anderem ein Mentoring-Programm, das junge Talente mit erfahrenen Fachpersonen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammenbringt. Die Frankfurt School bot nun die Gelegenheit, dieses Engagement mit dem aktuellen Diskurs über KI zu verbinden und gemeinsam mit Teilnehmenden aus Deutschland und Korea die gesellschaftliche Relevanz der Technologie zu erörtern.

 

Impulse aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft

Der Workshop profitierte von Beiträgen zahlreicher Expertinnen und Experten. Oliver Stirböck, Mitglied des Hessischen Landtags (FDP), betonte, dass künstliche Intelligenz das Potenzial habe, zu einem nie gekannten Maß an Effizienzsteigerung zu führen. Kim Byong-hak von der Robert Bosch GmbH ergänzte, dass die Technologie nur dann sinnvoll eingesetzt werden könne, wenn sie kritisch und reflektiert betrachtet wird.

Die internationale Perspektive spielte ebenfalls eine zentrale Rolle. Dr. Shin Dong-min vom südkoreanischen Außenministerium wies auf die geopolitische Bedeutung von KI-Technologien hin und sprach sich für Kooperationen zwischen der EU und Südkorea aus. Dr. Kwon Jea vom Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre rückte ethische Fragen in den Mittelpunkt. Er machte deutlich, dass KI-Systeme nicht nur technisch funktionieren, sondern dass wir sie auch gesellschaftlich und kulturell verstehen müssen. Nur wer die Zusammenhänge kennt, kann verantwortungsvoll mit dieser Technologie umgehen.

 

Themenschwerpunkte des Workshops

Die Teilnehmenden arbeiteten in vier Arbeitsgruppen, die sich jeweils einem zentralen gesellschaftlichen Feld widmeten. Im Bereich Bildung diskutierten sie, wie und ab welchem Alter digitale Technologien Lernprozesse unterstützen können und welche Kompetenzen in der Zukunft besonders gefragt sind. Die Arbeitswelt stand im Fokus der zweiten Gruppe. Dort ging es um die Auswirkungen von KI-Systemen auf Berufsbilder, Arbeitsprozesse und die Anforderungen an Fachkräfte.

In der Gruppe Gesellschaft und Ethik standen Fragen nach Verantwortung, Fairness und möglicher Diskriminierung durch algorithmische Entscheidungen im Vordergrund. Die vierte Arbeitsgruppe widmete sich Medien, untersuchte die Rolle generativer Systeme in der Meinungsbildung und diskutierte Strategien gegen Desinformation. Zu jedem Themenbereich wurden Thesen entwickelt, die anschließend in einer gemeinsamen Abschlussdiskussion kritisch beleuchtet wurden. Dabei wurde deutlich, dass künstliche Intelligenz weit mehr ist als ein technisches Werkzeug: Sie verändert, wie wir Wissen verarbeiten, Entscheidungen treffen und gesellschaftlich interagieren.

Künstliche Intelligenz braucht gesellschaftliches Engagement

Abseits der inhaltlichen Arbeit bot der Workshop auch Gelegenheit für persönlichen Austausch. Ein gemeinsames koreanisches Abendessen, an dem auch die Generalkonsulin der Republik Korea teilnahm und dessen Generalkonsulat den Workshop großzügig unterstützte und ein abschließender Karaoke-Abend ermöglichten es, neue Kontakte zu knüpfen und kulturelle Verbindungen zu stärken. Diese Momente zeigten, dass interkultureller Austausch weit über das Fachliche hinausgeht und das Verständnis füreinander vertieft.

Für mich persönlich war der Workshop eine besonders wertvolle Erfahrung. Er hat einmal mehr gezeigt, wie bereichernd interdisziplinärer und interkultureller Austausch sein kann und wie wichtig es ist, die Stimmen junger Menschen in Diskussionen über Zukunftstechnologien zu integrieren.

Über das Netzwerk Junge Generation Deutschland-Korea

Das Netzwerk Junge Generation Deutschland-Korea wird vom Deutsch-Koreanischen Forum getragen und vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Es bietet jungen Menschen aus beiden Ländern die Möglichkeit, sich zu gesellschaftlich relevanten Themen auszutauschen, internationale Kontakte zu knüpfen und durch Mentoring, Projektarbeit und Dialog mit Entscheidungsträgern praktische Einblicke zu gewinnen.

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