FRANKFURT SCHOOL

BLOG

Eurosystem mischt jetzt bei Instant Payments mit: Ende 2018 gibt es „TIPS“
Executive Education / 13 July 2017
  • Share

  • 3490

  • 0

  • Print
Programme Manager
Annette Blank's main focus is on the practical design of banking topics for different target groups and their implementation in appropriate forms of learning and training units, such as certificate courses, seminars or blended learning concepts.

To Author's Page

More Blog Posts
IT-Governance im Fokus: DORA - Schlüssel zu digitaler Sicherheit im Finanzsektor
Alles unter Kontrolle? KI und maschinelles Lernen in der Finanzbranche
Collective Artificial Intelligence: Federated-Learning in Financial Auditing

Ganz unschuldig an der Entwicklung von Echtzeitzahlungen ist die Europäische Zentralbank nicht. Im Euro Retail Payments Board, in dem die EZB den Vorsitz hat, hatte man seinerzeit der europäischen Kreditwirtschaft die baldige Entwicklung von Instant Payments ins Auftragsbuch geschrieben.

Instant Payments – Wie Zahlungen in Echtzeit verrechnet werden sollen

Wie die Zahlungen in Echtzeit aussehen sollen, hatte man gleich mit definiert: 24/7 lautet die Glücksformel, nach der Zahlungsabwicklungen national wie grenzüberschreitend in wenigen Sekunden, Tag und Nacht und an allen Tagen im Jahr möglich sein sollen. Im Rahmen ihrer Strategieüberlegungen, der Vision 2020, hatte man sich hinsichtlich des Angebots für Verrechnung solcher Zahlungen in Echtzeit überraschend selbst ins Spiel gebracht, die Idee für den Service TIPS (Target Instant Payment Settlement) wurde geboren und die Vorschläge bei den Nutzern konsultiert.

Der Rat der Europäischen Zentralbank hat aktuell grünes Licht für die Entwicklung von TIPS gegeben. Nach eigenem Bekunden, soll es Verbrauchern wie Unternehmen zukünftig möglich sein, über ihre Bank Zahlungen europaweit in Sekundenschnelle, rund um die Uhr und an jedem Tag im Jahr ausführen zu lassen. Der Startschuss für das Zahlen in Echtzeit wird allerdings schon ein Jahr früher erfolgen. Bereits im November 2017 dürfte es – wenn auch begrenzt – möglich sein, in Echtzeit zu zahlen. So wird u.a. die EBA Clearing, ein von Banken gegründetes Clearinghaus, die Abwicklung von Echtzeitzahlungen anbieten. Die Zahlungen im neuen R1 System der EBA Clearing sind dabei final, in Ermangelung eines Echtzeit-Settlements behilft man sich einfach durch ein Pre-Funding durch die Teilnehmer.

Für die Attraktivität der neuen TARGET2-Komponente hat der Rat der EZB auch schon gesorgt. Maximal ein Fünftel Eurocent (0,0020 Eurocent) soll die einzelne Transaktion kosten. Mitmachen sollte, muss aber nicht jede Bank; noch ist die Teilnahme am Schema für SEPA Credit Transfers Instant SCTInst  (entwickelt vom European Payments Council) optional. Allerdings stellt sich die Frage, wie lange noch.

Es lohnt sich für Finanzdienstleistung- und Industrieunternehmen, alle Entwicklungen im Zahlungsverkehrsmarkt, angefangen bei innovativen Bezahlverfahren bis zur künftigen Zahlung in Echtzeit, genau zu beobachten. Denn den Risiken für Unternehmen und Kunden kann effektiv vorgebeugt werden. Alle Entwicklungen im Zahlungsverkehrsmarkt, angefangen bei innovativen Bezahlverfahren bis zur künftigen Zahlung in Echtzeit, behandelt der 8-tägige Zertifikatsstudiengang Certified Payment Professional, der am 04. September 2017 beginnt.

0 COMMENTS

Send