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Starke Frauen – Auch stark im Umgang mit dem eigenen Vermögen?
Executive Education / 23 August 2016
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Unternehmensberaterin und geschäftsführende Gesellschafterin
1995 machte Kristina Herzog ihren Abschluss zur Diplom Betriebswirtin an der Frankfurt School of Finance & Management. Heute ist sie selbstständige Unternehmensberaterin und geschäftsführende Gesellschafterin zweier Unternehmen in Frankfurt am Main.

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Aus unserer jahrelangen Tätigkeit als Berater großer Familienvermögen und bei Transaktionen von Familien für Familien haben wir viele erfolgreiche Beispiele gesehen, wie Familienvermögen über Generationen hinweg erfolgreich gesteuert werden. Wir, als Frankfurter Familien Treuhand GmbH, beschäftigen uns in unserer Tätigkeit nur mit den „Reichsten der Reichen“. Hierbei handelt es sich nach unseren Erfahrungen um rund 2.000 Familienvermögen in Deutschland, die über Vermögenswerte von über EUR 50 Mio. ohne die Zurechnung von Immobilien und in den meisten Fällen vorhandenen Unternehmensanteilen am eigenen operativen Geschäft.

Einige dieser Vermögen sind u.a. durch die jährlichen Veröffentlichungen des Manager Magazins oder philanthropische Aktivitäten bekannt, andere Vermögensträger leben relativ „unerkannt“ irgendwo in Deutschland. Dieser, oftmals sehr ruhige und zurückgezogene Umgang mit Vermögen ist typisch insbesondere für den deutschsprachigen Raum.

Die Vielzahl dieser großen deutschen Vermögen wird durch sogenannte Family Offices gemanagt. Es handelt sich dabei um zumeist eigenständige Einheiten neben dem operativen Geschäft. Insbesondere Single Family Offices (85 Prozent), die nur für eine Familie tätig sind, können oftmals sehr frei und unreguliert in ihren Anlagen tätig werden. Multi Family Offices (10 Prozent) bzw. Family Offices mit Bankhintergrund (5 Prozent) sind zumeist etwas reglementierter in ihrem Vorgehen. Die Asset Allokation von Family Offices unterscheidet sich dabei oftmals erheblich von Anlagen anderer professioneller Investorengruppen. Illiquide Anlageformen (Immobilien, unternehmerische Beteiligungen) sind in diesem Vergleich deutlich überrepräsentiert. Dies führt zu deutlich höheren Renditeerwartungen an das gesamte Anlagenportfolio, auch in Zeiten von Negativzinsen liegt nach unseren Erfahrungen die durchschnittliche Bruttorenditeerwartung (vor Steuern, nach Kosten) bei etwas über 6 Prozent.

Frauen spielen in diesem Kontext in Deutschland nur eine untergeordnete Rolle. Im „UBS World Ultra Wealth Report” aus dem Jahr 2014 wurde aufgeführt, dass nur 6 Prozent der gemäß der Definition von UBS 18.000 ultrareichen Deutschen (liquides Vermögen ab USD 30 Mio.) Frauen sind. Weltweit sind es 12 Prozent der Ultrareichen. Die Mehrzahl (53 Prozent) der deutschen ultrareichen Frauen hat ihr Vermögen ausschließlich geerbt, während 70 Prozent der Männer es selbst erarbeitet hat.

Heißt dies nun im Umkehrschluss, dass die ultrareichen Frauen ein Jetset Leben in „Saus und Braus“ verbringen? Es gibt sicherlich einige dieser Frauen, die das Leben in vollen Zügen genießen. Die meisten, der uns bekannten ultrareichen Vermögensträgerinnen in Deutschland wählen bewusst einen anderen Weg, wenn es um den Umgang mit den eigenen Vermögen geht. Der Satz „Eigentum verpflichtet“ steht sehr weit oben im Wertekanon, wird aber auf unterschiedlichste Art und Weise interpretiert und umgesetzt.

Der Vortrag „Starke Frauen – Stark auch im Umgang mit dem eigenen Vermögen?“ an der Frankfurt School am 7.9.2016 um 19 Uhr beleuchtet die bereits skizzierten Facetten des Umgangs mit Vermögen durch ultrareiche Frauen anhand von einigen konkreten „Weiblichen Vermögensgeschichten“. Aus den Erfolgen aber auch Misserfolgen dieser Frauen im Umgang mit ihrem Vermögen lassen sich Rückschlüsse auch für kleinere Vermögen oder im Falle von Studentinnen auf den beginnenden Vermögensaufbau ziehen.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem BPW Frankfurt am Main statt.  Jetzt anmelden!

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