In Städten wie Managua oder Granada kauft man einen Laptop, sucht sich ein Hotelzimmer mit gutem W-Lan und los geht’s… Wie funktioniert das, wenn weltweit eine Pandemie ausgebrochen ist und alle umliegenden Grenzen dicht sind? Und was tun, wenn man sich als „Coworking-Space“ die menschenleere Provinz Nicaraguas ausgesucht hat, um dort freiwillig in Selbstquarantäne zu gehen?
Nachdem der internationale Flugverkehr vollständig eingestellt, mein Rückflug gecancelt wurde und alle Grenzen geschlossen sind, gibt es für mich keine Möglichkeit mehr, das Land zu verlassen. Ich werde mich darauf einstellen, die nächsten Wochen hier zu bleiben und abzuwarten bis es eine Möglichkeit gibt, zurück zu fliegen. Bis dahin suche ich mir eine passende Unterkunft.
Da der Tourismus vollständig zum Erliegen gekommen ist, haben die meisten Hotels und Restaurants bereits geschlossen. Das spielt für mich keine Rolle, da es mein Ziel ist, mich möglichst zügig und autark in Selbstquarantäne zu begeben, ohne anderen Menschen zu nahe zu kommen. Auch die Notwendigkeit größere Städte anfahren zu müssen, will ich vermeiden. Die Menschen in Nicaragua gehen sehr unterschiedlich mit der Pandemie um. Mitarbeiter von Apotheken und Lebensmittelgeschäften tragen mittlerweile einen Mundschutz. Bei Supermärkten wird Fieber gemessen und der Einkaufswagen desinfiziert. Andere wiederum sind einfach nicht informiert oder ignorieren die Ernsthaftigkeit der Lage. Die Inhaber von Air-BnBs nehmen nur noch Gestrandete auf, die sich in den letzten Wochen nicht in größeren Ballungsgebieten aufgehalten haben.
Mit etwas Glück werde ich auf meiner Suche fündig. In einer verschlafenen Siedlung an der pazifischen Küste haben Shay und seine Familie eine Oase geschaffen, die an den Ansätzen der Permakultur orientiert ist und sich in vielen Bereichen selbst versorgt. Der Strom wird über Solarzellen erzeugt, das Wasser selbst gefiltert und im Garten hängen die Bäume voll mit Früchten.
Im Haus eingezogen, beginne ich damit mir alles zu organisieren, um in ein paar Tagen arbeitsfähig zu sein und mein Home-Office einzurichten. Die Organisation der wichtigsten “Werkzeuge” hierfür – Internet, Laptop und ein ruhiger Arbeitsplatz – stellen mich dabei vor die ein oder andere Herausforderung.
Mittlerweile ist auch in meinem Home-Office der Arbeitsalltag eingekehrt. Den alten Laptop habe ich durch ein neuwertigeres Modell ersetzen können und meine Technik hat beim ersten Intro-Online-Seminar wunderbar funktioniert. An der Frankfurt School haben alle angepackt – egal wo sie in der Welt verstreut waren – und konnte so das Angebot kurzfristig auf Online umstellen.